Papst arbeitet trotz Ferien und Gips - Nachuntersuchung am Samstag

Keine Atempause

Weder seine eingegipste rechte Hand noch die Ferien halten Papst Benedikt XVI. vom Arbeiten ab: Das Kirchenoberhaupt beschäftige sich in seinem Urlaubsort Les Combes mit dem Studium von Akten, die ihm Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone per Helikopter in die Berge gebracht habe, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag.

 (DR)

Bertone habe auch weitere Genesungswünsche in seiner Kurierpost gehabt. Als prominenteste Absender nannte Lombardi Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), das spanische Königspaar und Italiens früheren Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi.

Unterdessen knüpfte Benedikt XVI. Kontakte zu seinen zeitweiligen Nachbarn. So habe er bei seinem jüngsten Abendspaziergang mit fünf Kindern und deren Müttern von den nahe gelegenen Berghöfen geplaudert, berichtete Lombardi. Dabei habe eines der Kinder sehr zum Staunen des Papstes erzählt, dass im angrenzenden Tal Val di Rhemes der Schnee im Winter bis zu sechs Meter hoch liege.

Mobiles Röntgengerät für Nachuntersuchung
Die gebrochene rechte Hand wird am Samstag nachuntersucht. Zu diesem Zweck werde ein mobiles Röntgengerät aus dem Krankenhaus von Aosta in das 15 Kilometer entfernte Feriendomizil des Papstes in Les Combes gebracht, berichtete Lombardi. An der für Samstagvormittag geplanten Visite nähmen der Operateur Manuel Mancini und der päpstliche Leibarzt Patrizio Polisca teil.

Auch komme der Orthopädie-Chefarzt der römischen Fatebenefratelli-Klinik, Vincenzo Sessa. Er werde die orthopädische Versorgung des Papstes übernehmen, wenn dieser Mitte nächster Woche nach Castelgandolfo zurückreise, erklärte Lombardi. Durch die zeitige Hinzuziehung des weiterbehandelnden Arztes wolle man die Kontinuität in der medizinischen Betreuung sicherstellen.

Benedikt XVI. verbringt vom 13. bis 29. Juli seinen Sommerurlaub im italienischen Aostatal. Bei einem nächtlichen Sturz am vergangenen Freitag hatte er sich das rechte Handgelenk gebrochen.