Für Erzbischof Udo Markus Bentz bietet das Fest unter anderem die Möglichkeit zu zeigen, wie lebenswert das Leben eigentlich ist. "Trau dich, zu glauben. Trau dich, zu leben. Trau dich, das Leben zu feiern", so der Erzbischof in einem Grußwort zur Festwoche.
Stadt und Erzbistum Paderborn feiern immer Ende Juli mit Jahrmarkt, Gottesdiensten, Prozessionen und weiteren Veranstaltungen den heiligen Liborius (348-397), den Patron des Erzbistums. Einheimische sprechen in diesem Zusammenhang auch von den drei K: Kirche, Kultur, Kirmes. Zu den Feiern kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher.
Das Fest hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des Heiligen, der Bischof des französischen Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften.
Betroffenen ein Gesicht geben
Neben fröhlichen Feiern gibt es laut Programm in diesem Jahr zu Libori auch ernste Töne. Vom 27. Juli bis 1. August wird im Alten Kapitelsaal des Doms die Ausstellung "Betroffene Zeigen Gesicht" zu kirchlichem Missbrauch gezeigt. Mit Porträts und persönlichen Erzählungen soll nach Angaben des Erzbistums sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche sichtbar gemacht werden.
Den Beginn der Libori-Feier markiert traditionell die Erhebung der Reliquien, der sterblichen Überreste des heiligen Liborius.
Dabei werden sie in einem vergoldeten Schrein in den Altarraum des Paderborner Doms überführt und nach einem Gottesdienst in einer Prozession durch die Stadt getragen. Neben vielen weiteren Veranstaltungen steht auch eine Lesung des Schauspielers Samuel Koch auf dem Plan.