Orthodoxe Christen feiern Ostern

Moskau und Jerusalem

Millionen orthodoxe Christen in Russland haben in der Nacht zum Sonntag das Osterfest gefeiert. Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, leitete in der Christus-Erlöser-Kathedrale in Moskau die Ostermesse. Er bezeichnete das Fest der Auferstehung Christi als einen Tag der großen Hoffnung, der allen Gläubigen dabei helfen könne, schwierige Lebenssituationen zu meistern.

 (DR)

Der Ostergruß "Christus ist auferstanden" habe in 2.000 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt. Er sei lebendig und wirksam, sagte der Patriarch. An der Messe in Moskaus größter Kirche nahmen auch Russlands Präsident Dmitri Medwedew und der designierte Präsident Wladimir Putin teil.



Eine russische Delegation war eigens nach Jerusalem gereist, um das Heilige Feuer aus der Grabeskirche Jesu zur Ostermesse nach Moskau zu bringen. In Spezialbehältern wird das Feuer nun im ganzen Land verteilt. Gläubige haben noch eine Woche lang die Möglichkeit, ihre Kerzen und Lampen an der Flamme zu entzünden. Seit 2003 nehmen russische Kirchenvertreter an der Zeremonie am Grab Jesu teil, bei der sich dem Volksglauben nach auf wundersame Weise eine Flamme auf dem Grabe selbst entzündet.



Sieben Millionen Menschen

An den Messen in der russischen Osternacht sollen nach Schätzungen der Polizei etwa sieben Millionen Menschen teilgenommen haben. Etwa 120.000 Polizisten waren zur Sicherung der Kirchen abgestellt worden. Gefeiert wird das orthodoxe Osterfest an diesem Wochenende auch in der Ukraine, Serbien, Griechenland und anderen Ländern.



Die meisten orthodoxen Kirchen orientieren sich am julianischen Kalender, während die westlichen Kirchen den gregorianischen Kalender wählen. Deshalb fallen die Daten für Ostern in den meisten Jahren oft auf unterschiedliche Tage. In den vergangenen zehn Jahren fiel das Osterfest für Christen aus Ost und West fünfmal auf denselben Tag. Die nächsten gemeinsamen Daten für das Osterfest sind 2017 und 2025.