Ordensleute beraten über Strategien gegen Menschenhandel

RENATE tagt in Rom

Das Netzwerk europäischer Ordensleute gegen Menschenhandel und Ausbeutung kommt von Sonntag an zu einer Tagung in Rom zusammen.

Kindersklaven in Haiti / © Martin Steffen
Kindersklaven in Haiti / © Martin Steffen

Themen der einwöchigen Beratungen seien eine engere Vernetzung und aktuelle Arbeitsfelder, sagte die Sprecherin Anne Kelleher am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Die Versklavung der hauptsächlich weiblichen Opfer in Prostitution und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen habe mit der wachsenden Migration zugenommen. Menschenhandel stelle inzwischen den drittgrößten Umsatz für kriminelle Organisationen dar, nach Waffen- und Drogenhandel.

130 Delegierte aus 27 Ländern in Rom

Am Montag ist eine Audienz bei Papst Franziskus geplant. Der Pontifex prangert Menschen-, Organhandel, Zwangsarbeit und Prostitution als moderne Formen der Sklaverei an. Mit der sogenannten "Santa Marta Group" engagiert sich Franziskus gegen internationalen Menschenhandel. Die Gruppe wurde 2014 im Vatikan gegründet, um die Anstrengungen von Polizei, Kirche und Sozialarbeitern auf diesem Feld zu bündeln und gemeinsame Strategien zu entwickeln. Das Netzwerk der Ordensleute (Religious in Europe Networking Against Trafficking and Exploitation, RENATE) unterhält sowohl Kontakte zu der vatikanischen Arbeitsgruppe, wie zu entsprechenden Stellen bei der EU und nationalen Regierungen.

Die Tagung in Rom nehme unter anderem die Situation von Frauen und Kindern aus Syrien in den Blick, so Kelleher. Das Risiko, in die Fänge von Menschenhändlern zu geraten, steige für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten. In Europa seien auch Menschen aus Albanien, Rumänien und Mazedonien gefährdet. Auch aus Nigeria würden immer mehr Frauen unter falschen Versprechungen nach Europa gelockt, sagte Kelleher.

Erstes Treffen 2014 in Polen

Bei den alle zwei Jahre veranstalteten Treffen wollen die beteiligten Organisationen Informationsaustausch pflegen und ihre Arbeit koordinieren. In den jeweiligen Ländern sind die Gruppen etwa in der psychosozialen Betreuung von Opfern sowie in deren Ausbildung tätig.

Sie helfen Betroffenen auch bei einer Rückkehr in die Heimat. Laut Sprecherin Kelleher suchen die Initiativen jeweils auch die Kooperation mit nationalen Grenzschutz- und Einwanderungsbehörden.

 


Quelle:
KNA