Opposition in Bayern will mehr Engagement gegen Missbrauch

"Endlich die Zuschauerbänke verlassen"

Oppositionsvertreter im bayerischen Landtag haben die Staatsregierung zu mehr Engagement gegen sexuellen Missbrauch aufgefordert. Die CSU-geführte Landesregierung musste sich harte Vorwürfe anhören.

Bayerischer Landtag / © Sven Hoppe (dpa)
Bayerischer Landtag / © Sven Hoppe ( dpa )

"Bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle muss der Staat endlich die Zuschauerbänke verlassen", erklärte der religionspolitische Sprecher der FDP, Matthias Fischbach, am Dienstag in München. Es brauche eine staatliche Anlaufstelle für Missbrauchsopfer und entschiedenere Ermittlungen.

Fischbachs Kollegin von den Grünen, Gabriele Triebel, hielt dem Sozialministerium vor, eine solche unabhängige staatliche Ombudsstelle abzulehnen. Es sei ein Problem, dass sich die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) "bis heute für die Aufklärung der Missbrauchsfälle in den Kirchen offenbar nicht verantwortlich fühlt".

Appell an Kardinal Marx

An den Münchner Kardinal Reinhard Marx richtete Triebel die Erwartung, "den Aufklärungsprozess in Zusammenarbeit mit der Staatsregierung voranzutreiben". Sexualisierte Gewalt an Schutzbefohlenen, insbesondere an Kindern und Jugendlichen, ist eine Form der Gewalt, deren Aufarbeitung und Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist", sagte sie.

Die beiden Politiker reagierten mit ihren Statements auf eine Pressekonferenz der Münchner Bistumsleitung vom selben Tag. Dabei wurden die seit dem Missbrauchsgutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl eingeleiteten Maßnahmen bilanziert.

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. 

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)
Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo ( shutterstock )
Quelle:
KNA