Oper in drei Bildern

Die tote Stadt

Um Abschied und Erneuerung kreist nicht zufällig auch die vielschichtige Handlung: In Brügge, der »toten Stadt« des Titels mit dem dunklen Zauber ihrer Gassen und Kanäle, lebt der Künstler Paul allein in der Erinnerung an seine verstorbene Frau Marie. Unfähig, deren Tod zu akzeptieren, beschwört er in immer neuen Visionen die Auferstehung Maries. Als Paul der Tänzerin Marietta begegnet, wird sein »Traum der Wiederkehr« unversehens Wirklichkeit - gleicht Marietta der toten Marie doch bis aufs Haar! Sind sie in Wahrheit eine Person?

 (DR)

Als Marietta ausgerechnet Maries Liebeslied »Glück, das mir verblieb« anstimmt, scheint für Paul alles klar - mehr und mehr steigert er sich in einen Rausch der Bilder und Emotionen, der Gestern und Heute, Fantasie und Realität verschwimmen lässt. Erst an der Grenze zum Wahnsinn muss Paul erkennen, dass es auf dieser Welt kein Wiedersehen mit der Geliebten geben wird. Er wendet sich ab von der Vergangenheit und beschließt, die tote Stadt zu verlassen. Am Ende steht der Blick in die Zukunft; am Ende steht - so der ursprüngliche Titel der Oper - der »Triumph des Lebens«.