Open bar

Grits

"Nicht Ihr habt mich erwählt, sondern ich habe Euch erwählt und bestimmt, dass Ihr hingeht und Frucht bringt", so heißt es im Johannesevangelium. Und das ist die Lieblings-Bibelstelle von Stacy Jones alias Coffee, einer Hälfte des christlichen HipHop-Duos "Grits". Früher waren er und sein Partner, Teron "Bonafide" Carter, Background-Tänzer bei dcTalk. Und nachdem die sich aufgelöst hatten, nahm Frontmann Toby MacKeehan die "Grits" als Musiker unter Vertrag.

 (DR)

Neun Alben gibt es mittlerweile von diesen beiden farbigen Rappern, aber noch immer haben sie ein echtes Identitätsproblem: Eigentlich wollen sie nur als HipHop-Musiker wahrgenommen werden, aber in der Szene heißt es immer "Ach, guck mal, da sind die beiden Christen wieder". Und innerhalb der christlichen Musikszene ernten die Grits genauso skeptische Blicke, weil HipHop eben die Klischees von nackten Frauen, dicken Autos und Gewaltkonflikten transportiert.

So wollen die beiden bis heute beweisen, dass sie einfach beides sind: Glaubwürdige Rapper und genauso gläubige Christen. Ihr jüngstes Album heißt "Redemption", also "Erlösung". Darauf ist auch der Song "Open bar", der davon spricht, dass niemand ausgeschlossen werden soll. Diese Forderung kann sich einerseits auf die Musikfans beziehen, die ihre Schranken in den Köpfen überwinden sollen und Bands nicht mehr nach dem "Gangster"-Faktor messen. Eine andere Lesart des Songs ist die Botschaft des Evangeliums: Auch hier soll keiner ausgeschlossen werden. Jesus ist die "Offene Bar", an die jeder kommen kann. "Open bar" vom HipHop-Duo "Grits", ein Song vom Album "Redemption".