Olaf Scholz dringt auf mehr Geld für Synagogenschutz

 (DR)

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle/Saale bei Bedarf mehr Geld für Sicherheitsbehörden und Polizei angekündigt. "Ich werde stets die nötigen Mittel für den Schutz unserer Verfassung und unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Verfügung stellen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Allerdings helfe die beste Ausstattung nichts, wenn wie bei der NSU-Mordserie falsche Schlüsse gezogen würden. "Das darf nie wieder passieren."

Darüber hinaus sei bei zunehmendem Antisemitismus die gesamte Gesellschaft gefragt, betonte Scholz. "Demokratie ist keine Verwaltungsangelegenheit. Wir müssen gemeinsam Widerstand leisten und den jüdischen Mitbürgern unsere Solidarität versichern."

Solidarisch erklärten sich am Dienstagabend auch Professoren für katholische Theologie. Man sehe sich "in der Verantwortung, die antijüdischen Denkmuster, die Theologie und kirchliche Frömmigkeit zur Entstehung des Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg beigetragen haben, aufzudecken und zu widerlegen", erklärte die Vereinigung der Arbeitsgemeinschaften für Katholische Theologie in München.

"Wir bekennen uns in Forschung und Lehre zu einer christlichen Theologie, die selbstkritisch allen antijüdischen theologischen Denkbewegungen entgegensteht und die die untrennbare Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum immer wieder aufs Neue vergegenwärtigt", hieß es weiter. Dahinter stecke die Hoffnung, einen Beitrag zu leisten, "dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht noch weiter Fuß fassen kann". (KNA, 16.10.19)