Offene Gespräche beim Kirchentag

Kein Ort für Besserwisserei

Die evangelische Theologin Margot Käßmann sieht den Kirchentag in Hamburg als Ort für offene Gespräche über gesellschaftliche Probleme.

 (DR)

"Wenn ich als Christin die Welt als Gottes Schöpfung und mich als Gottes Geschöpf betrachte, trage ich auch Verantwortung für diese Schöpfung", erklärte die frühere hannoversche Landesbischöfin und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe vom 28. April).

Käßmann: "In aller Freiheit fragen (...) und um Antworten ringen"

Mit Blick auf den gelegentlich geäußerten Vorwurf, Kirchentagsteilnehmer seien "Gutmenschen" und "Weltverbesserer", betonte Käßmann, es gehe nicht um Besserwisserei oder gar den moralischen Zeigefinger. Sie verstehe das Evangelium "nicht als Instrument der Moralisierung, sondern als großen Erfahrungsschatz und als offen für Prozesse, in denen wir in aller Freiheit fragen können und um Antworten ringen".

"Es geht um Schuld und Vergebung, Streit und Versöhnung, Beharren und Irren", betonte die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Für solche Gespräche seien Kirchentage wunderbare Orte. Käßmann war von 1994 bis 1999 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.


Quelle:
epd