Österreichs Staatsspitze würdigt Kardinal Schönborn zum 75.

 (DR)

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) haben den Wiener Kardinal Christoph Schönborn zu dessen 75. Geburtstag am 22. Januar gewürdigt. Er sei Vorbild, Mahner gegen Rassismus und "hochgeachteter erster Ansprechpartner", schreiben sie in der "Geburtstagsausgabe für Kardinal Christoph Schönborn" der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".

Van der Bellen dankte dem Wiener Erzbischof besonders für sein Engagement zur Bewahrung der Schöpfung und sein Eintreten für "sozial Benachteiligte und Ausgegrenzte in unserer Gesellschaft". Kurz hob Schönborns Einsatz für die katholische Kirche, "aber vor allem unsere Gesellschaft im allgemeinen" hervor. Damit sei der Kardinal "Vorbild für viele".

Der Bundespräsident würdigte Schönborn als wichtigen Ansprechpartner für die Politik, wenn es um "gemeinsame Anliegen des Staates sowie der Kirchen und Religionsgemeinschaften" gehe. Schönborn gehe es stets um "ausgleichenden Dialog" und wertschätzendes Miteinander.

Ebenso sei er eine "bedeutende und wichtige Stimme und steter Mahner im Kampf gegen jegliche Form von Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus". Auch international genieße er "große Anerkennung und Respekt", vor allem wegen seiner kirchenpolitischen Aufgaben in Österreich und im Vatikan; dennoch sei die "Seelsorge und das Gespräch mit dem Menschen" dem Kardinal "das wesentlichste Anliegen geblieben", betonte Van der Bellen. Er sprach von "tiefgehenden und auch humorvollen Gesprächen" mit Schönborn.

Schönborns Dialogbereitschaft mit Politik, Zivilgesellschaft und anderen Glaubensgemeinschaften trage "sehr zum freudvollen Miteinander in unserem Land bei", so der Kanzler. Der Gesellschaft und der katholischen Kirche wünsche Kurz darum, "dass Sie uns noch lange in Ihrer Funktion erhalten bleiben". Er freue sich auch "in Zukunft über viele offene, ehrliche und interessante Gespräche".

Schönborn, der im April seinem 25-jährigen Amtsjubiläum als Wiener Erzbischof entgegensieht, hat Papst Franziskus bereits sein Rücktrittsgesuch übergeben. Dazu sind Bischöfe mit Vollendung des 75. Lebensjahres laut Kirchenrecht verpflichtet. Dieser Schritt sei für ihn "sehr emotional" und nicht nur "pro forma" gewesen, erklärte er damals. (KNA)