Österreichs Bischöfe sehen keinen Notstand wegen Flüchtlingen

"Schwer nachvollziehbar"

In Österreich herrscht nach Ansicht der katholischen Bischöfe des Landes kein öffentlicher Notstand wegen der Flüchtlingssituation. Die von der Regierung geplante "Asyl-Notverordnung" sei deshalb gar nicht nötig, betonte die Österreichische Bischofskonferenz.

Österreichs Bischöfe sehen keinen Grund für Notstand / © Jan Hetfleisch (dpa)
Österreichs Bischöfe sehen keinen Grund für Notstand / © Jan Hetfleisch ( dpa )

Die im Entwurf "implizit enthaltene Feststellung, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der Schutz der inneren Sicherheit Österreichs seien bereits heute gefährdet", sei nur schwer nachvollziehbar, heißt es in der Stellungnahme der Bischofskonferenz.

Dass kein Notstand gegeben sei, begründen die Bischöfe mit dem in Österreich zutage getretenen großen Engagement in der Flüchtlingshilfe: "Die verschiedenen Hilfsorganisationen, nicht zuletzt die unzähligen Freiwilligen, tragen auch derzeit dazu bei, dass die behauptete Gefährdungslage nicht entsteht."

Management nötig

Zudem betonten die Bischöfe, "dass es die politischen Verantwortungsträger zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch selber in der Hand haben, ob sie das Land in eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung führen oder nicht". Nötig sei deshalb ein erfolgreiches "Management" der Herausforderungen.

Bereits im April hatte sich die Bischofskonferenz gegen die gesetzlichen Asylverschärfungen ausgesprochen, die ab dem Erreichen von 37.500 Asylanträgen im laufenden Jahr in Kraft treten sollen. Das novellierte Gesetz ist Grundlage für die jetzt geplante Verordnung des österreichischen Innenministeriums.


Quelle:
KNA