Österreichisches Kloster entsendet Mönche nach Brandenburg

Fünf Mönche für Neuzelle

200 Jahre war der Orden im brandenburgischen Neuzelle nicht präsent. Der Grund: eine Verstaatlichung. Sie wurde renoviert und wird nun wiederbelebt. Ende August entsendet das österreichisches Mutter-Kloster fünf Mönche.

Blick auf das Kloster Neuzelle / © Gregor Krumpholz (KNA)
Blick auf das Kloster Neuzelle / © Gregor Krumpholz ( KNA )

Das österreichische Zisterzienserstift Heiligenkreuz entsendet am 20. August die Gründermönche für das im brandenburgischen Neuzelle geplante Tochterkloster. Die offizielle Gründung des Priorats in der 750 Jahre alten Klosteranlage findet am 2. September statt. Die feierliche Aussendung ist am Hochfest des Ordensgründers, des heiligen Bernhard von Clairvaux (um 1090-1153).

Dauerhafte Aufnahme von fünf Kandidaten

Auf Einladung des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt leben dort bereits seit einem Jahr vier Zisterzienser aus Heiligenkreuz. Zuvor war der Orden 200 Jahre nicht präsent, nachdem Preußen den Klosterbesitz verstaatlicht hatte. Die Aussendungsfeier in Heiligenkreuz ist Teil weiterer Feste des Orden. Dazu gehören am 15. August die dauerhafte Aufnahme von fünf Kandidaten. Einer von ihnen, Alberich Maria Dominik Fritsche, kommt aus Brandenburg.

Das südlich von Frankfurt/Oder gelegene Neuzelle ist eine der wenigen vollständig erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen Europas. Sie hat jährlich rund 120.000 Besucher. Verwaltet werden die Besitzungen von der Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg, die zum 750-Jahr-Jubiläum ein umfangreiches Kulturprogramm veranstaltet. In die Sanierung der barock geprägten Anlage flossen seit Beginn der 1990er Jahre rund 52 Millionen Euro.

Größte mittelalterliche Klosteranlage der Welt

Das Stift Heiligenkreuz besteht seit 885 Jahren ohne Unterbrechung. 1133 wurde es von zwölf Mönchen aus dem französischen Zisterzienserkloster Morimond im Wienerwald gegründet. Das Stift gehört zu den größten mittelalterlichen Klosteranlagen der Welt. Papst Benedikt XVI. besuchte Heiligenkreuz 2007.

Die rund 100 Zisterzienser des Klosters wirken als Seelsorger in der Region. Zudem betreiben sie seit 1802 eine eigene Philosophisch-Theologische Hochschule für die Priesterausbildung.


Quelle:
KNA
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