Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. ruft in seiner diesjährigen Weihnachtsbotschaft zu einem konsequenten Einsatz für den Frieden auf - gerade "in einer Welt, in der das Echo des Krieges und der Lärm der Waffen vorherrschen". Authentischer Glaube stärke den Kampf für Frieden und Gerechtigkeit, selbst angesichts scheinbar unüberwindbarer Hindernisse, schreibt das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie. Das "Öl der religiösen Erfahrung" solle dazu dienen, "Wunden zu heilen und nicht, um das Feuer militärischer Konflikte wieder zu entfachen".
Wenige Wochen nach seinem Treffen mit Papst Leo XIV. und rund 20 weiteren Spitzen aus den christlichen Kirchen zum 1.700 Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa (Nicäa) im türkischen Iznik spricht Bartholomaios auch die Zersplitterung des Christentums an: Gleichgültigkeit angesichts der Spaltung des Christentums sei "unzulässig", insbesondere wenn sie mit Fundamentalismus und der Ablehnung des innerchristlichen Dialogs einhergehe. Das Streben nach der Einheit der Christen sei "nicht verhandelbar", so Bartholomaios.
Zum Abschluss kündigte der Patriarch für das kommende Jahr Feierlichkeiten zum 1.400. Jahrestag des ersten Akathistos-Hymnus an. Der Gesang zu Ehren der Gottesmutter, bekannt als "Akathistos der Verkündigung", entstand vermutlich im Jahr 626 nach der Abwehr der Belagerung Konstantinopels. Der Begriff "akathistos" bedeutet "nicht sitzend" und erinnert daran, dass die Gläubigen den Dankgottesdienst stehend feierten.