Online-Petition für Guggenberger als nächsten Bischof von Gurk

Oberhirte der Herzen

Das Bistum Gurk-Klagenfurt wird seit Monaten durch Querelen gelähmt und ist ohne eigenen Bischof. Nun wollen sich Katholiken der Diözese mit einer Online-Petitionin für Dompropst Engelbert Guggenberger als nächsten Bischof einsetzen.

Bistum Gurk-Klagenfurt möchte neuen "Bischof der Herzen" / © Songpon Peace (shutterstock)
Bistum Gurk-Klagenfurt möchte neuen "Bischof der Herzen" / © Songpon Peace ( shutterstock )

"In Anbetracht dessen, was die Kirche in Kärnten alles erlitten hat, wäre es nun ein weiterer langfristiger Schaden, wenn wir von außen einen Bischof vorgesetzt bekommen, aber einen Dompropst hätten, der eigentlich der Bischof der Herzen ist", sagte der Initiator Gabriel Stabentheiner laut der Presseagentur Kathpress am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.

Petition richtet sich an Kardinal Schönborn

Bereits vor einer Woche, so der Sprecher des von Priestern und Laien gebildeten "Forums Mündige Christen", hätten mehrere hundert Menschen aus ganz Kärnten im Klagenfurter Dom per Akklamation ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass der vom Vatikan abgelöste vormalige Diözesanadministrator Guggenberger die Diözese künftig als Bischof leiten solle.

Die Petition richtet sich formal an den Wiener Kardinal Christoph Schönborn und den päpstlichen Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana. Sie sei kein Auftrag Guggenbergers und auch nicht mit ihm abgesprochen, hieß es.

Bistum von Spannungen und Finanzskandal gelähmt

Das Bistum Gurk-Klagenfurt wird seit Monaten von inneren Spannungen und einem Finanzskandal gelähmt. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei einer Großspende. Zudem gibt es Vorwürfe wegen angeblich fragwürdiger Personalentscheidungen sowie undurchsichtiger Vorgänge im Amts-, Führungs- und Lebensstil von Bischof Alois Schwarz, der die Diözese von 2001 bis Mitte 2018 leitete.

Schwarz ist inzwischen Bischof von Sankt Pölten und weist die Vorwürfe kategorisch zurück.

Papst Franziskus hatte zuletzt den österreichischen Militärbischof Werner Freistetter zum Apostolischen Administrator der Diözese ernannt und sie damit faktisch direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt. Freistetter löste den bisherigen Diözesan-Administrator Guggenberger an der Spitze der Diözese ab. Guggenberger und viele Stimmen aus dem Bistum kritisierten seine Absetzung als Versuch, ihn bei der Aufklärung der Vorfälle mundtot zu machen.


Quelle:
KNA
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