Erzbischof Schick sieht Reformdebatte zwiespältig

"Nur darin einig, dass es eine Krise gibt"

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat ein zwiespältiges Fazit zur bisherigen Reformdebatte in der katholischen Kirche in Deutschland gezogen. Manchmal fürchte er eine Kirchenspaltung, manchmal habe er wieder neue Hoffnung, 

Teilnehmer beim Auftakt der Beratungen der Synodalversammlung / © Harald Oppitz (KNA)
Teilnehmer beim Auftakt der Beratungen der Synodalversammlung / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich habe nicht den Eindruck, dass die Teilnehmer an dieser Vollversammlung Revolutionäre sind", sagte Schick in einem Interview der italienischen Zeitung "Avvenire", dessen Übersetzung das Erzbistum am Mittwoch auf seiner Website veröffentlichte. Sie suchten einen Weg für die Zukunft der Kirche und wollten sie verbessern.

"Dieser Eindruck und diese Überzeugung geben mir das Vertrauen, dass es am Ende kein Schisma geben wird", betonte der Erzbischof.

Einigkeit über Krise in der Kirche

Gleichzeitig verwies er darauf, dass man sich nur darüber einig sei, dass es eine Krise der Kirche gebe. Die einen jedoch sähen den Ausweg in einer neuen Art, das Evangelium zu verkünden und in einem neuen Dialog mit der Welt. Andere meinten dagegen, nur mit einer neuen Form der Kirche, etwa durch das Priestertum der Frau, und Demokratie in der Leitung mit mehr Kontrolle der Macht werde man der Krise begegnen, so Schick.

Im Augenblick wisse er nicht, wie die Kirche aus dieser Situation herauskommen könne. "Ich hoffe und bete, dass diese zwei Parteien einen gemeinsamen Weg suchen und finden, der alle so zufriedenstellt, dass wir aus der Krise herauskommen und vorangehen können, mit dem Evangelium, den Sakramenten, mit unserer Kirche zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen", sagte Schick.


Erzbischof Ludwig Schick / © Angelika Zinzow (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Angelika Zinzow ( KNA )
Quelle:
KNA