Nuntius Krebs in Essen zum Bischof geweiht

In der Nachfolge Christi

Martin Krebs, neuer Apostolischer Nuntius in Guinea und Mali, ist am Sonntag in Essen zum Bischof geweiht worden. Der vatikanische Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone nahm die Zeremonie im Dom vor. Kardinal Bertone nannte das Bischofsamt einen Dienst, der Opfer fordere.

 (DR)

Er legte dem Vatikan-Diplomaten die Hände auf, salbte ihn und überreichte ihm die Bischofsinsignien Ring, Stab und Mitra. Krebs ist in Essen geboren und war zuletzt Nuntiaturrat in Washington.

Kardinal Bertone nannte das Bischofsamt einen Dienst, der Opfer fordere. Krebs werde ihn in Afrika ausüben, "auf einem Kontinent voller Hoffnung, aber auch großer Armut und mit nicht wenigen Problemen". Er übernehme eine verantwortungsvolle Aufgabe weit weg von der Heimat. Dafür brauche er den Beistand Gottes. Die Fähigkeit des Zuhörens werde ihm helfen, in jeder Situation Werkzeug des Friedens zu sein, so Bertone, der die zweithöchste Position in der Vatikanhierarchie einnimmt. Er betonte, Krebs habe als junger Mann davon geträumt, Arzt zu werden und Menschen zu heilen. Die Priesterweihe habe ihn "zum Arzt für die Seelen gemacht".

"Sehr große Schuhe anzuziehen"
Der neue Erzbischof dankte am Ende des Gottesdienstes Papst Benedikt XVI. und Kardinal Bertone für seine neue Aufgabe in Afrika. "In der Nachfolge Christi soll der Bischof gerade dorthin gehen, wo es weh tut", unterstrich er. Das Amt bedeute, "sehr große Schuhe anzuziehen". Er könne darin nur mit Gottes Hilfe "ohne Stolpern gehen". Der Papst hatte Krebs Anfang September zum Nuntius ernannt und in den Rang eines Erzbischofs erhoben. Als Titularbistum erhielt er den aufgelassenen Kirchensitz von Taborenta im heutigen Mauretanien. Sein Wahlspruch lautet "Beati misericordes" (Selig die Barmherzigen).

Bertone feierte das Pontifikalamt mit dem ehemaligen Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, und Ruhrbischof Felix Genn. Auch Erzbischof Vincent Coulibaly aus Guinea und Erzbischof Vincent aus Mali legten Krebs die Hände auf. Genn betonte, "wir freuen uns, einen Priester unseres Bistums Essen in den Dienst der Weltkirche zu senden." Für die Diözese, die 2008 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, war es bereits die zweite Bischofsweihe des Jahres. Im September hatte der neue Weihbischof Ludger Schepers sie empfangen.

Krebs hat Theologie und Philosophie in Bochum und Rom studiert. 1983 wurde er Priester und promovierte in Kirchenrecht. Zwischen 1984 und
1987 war er Kaplan in Duisburg. In den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls trat er 1991 ein. Nach dem Besuch der Ausbildungsstätte für angehende Vatikan-Diplomaten "Accademia Ecclesiastica" war er an den Papstbotschaften in Burundi, Japan, Österreich, der Tschechischen Republik und bei der Europäischen Union tätig. 1992 erhielt Krebs den Titel Monsignore. 2001 wurde er päpstlicher Ehrenprälat.