Nonnen-Anwärterin kämpft um Bleiberecht in leerem Kloster

"Gott führt mich"

Claudia Schwarz will Nonne werden – in einem bayerischen Kloster, das bereits wegen zu geringer Besetzung aufgelöst wurde. Ihr Fall wird nun an diesem Montag am Münchner Landgericht behandelt.

Klägerin Claudia Schwarz  / ©  Matthias Balk (dpa)
Klägerin Claudia Schwarz / © Matthias Balk ( dpa )

Eine Juristin, die im aufgelösten Kloster Altomünster in Bayern lebt und dort Nonne werden will, wehrt sich weiter gerichtlich gegen ihren Auszug. An diesem Montag verhandelt das Landgericht München II über die Vollstreckung einer Räumungsklage der Erzdiözese München und Freising.

Die 39 Jahre alte Claudia Schwarz hatte bereits Mitte Februar vor dem Verwaltungsgericht München erstritten, trotz teils mangelhaften Brandschutzes bleiben zu können. Sie zog dazu in eine andere Zelle um. Gott führe sie, sagte sie. Es sei ihre Berufung, in Altomünster Nonne zu werden. "Gott führt mich. Gott schützt mich und lenkt mich", sagt sie.

Mindestbesetzung: Drei Ordensfrauen

Der Vatikan hatte die Auflösung des Klosters beschlossen, weil dort nur noch eine Nonne gelebt hatte. Die Mindestbesetzung bestünde nach Kirchenrecht aus drei Ordensfrauen. Die einzige verbliebene Nonne legte gegen die Auflösung des Klosters Einspruch beim Vatikan ein, beugte sich aber schließlich der Entscheidung und zog im Februar 2017 aus.

Claudia Schwarz aber blieb im Kloster. In einem ersten Verfahren hatten sich die Juristin und die Erzdiözese darauf verständigt, dass sie bis zu einer Entscheidung des Vatikans über den Einspruch unter bestimmten Auflagen im Kloster bleiben darf. Aus Sicht von Schwarz hat Rom noch nicht rechtskräftig entschieden. Die Erzdiözese fordert Schwarz aber zum Verlassen des Klosters auf. Dagegen klagt die Juristin.


Quelle:
dpa
Mehr zum Thema