Nobelpreisträger Mukwege: "Es war so berührend"

 (DR)

Der kongolesische Arzt und frischgebackene Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege hat am Freitag tief bewegt auf die Auszeichnung reagiert. Als er die Nachricht erhalten habe, sei er im OP-Saal im Panzi-Hospital in der ostkongolesischen Stadt Bukavu gewesen, sagte der Gynäkologe in einem Telefoninterview mit dem norwegischen Nobelkomitee. "Ich war gerade am Operieren, als ich hörte, wie die Leute anfingen zu weinen, es war so berührend", sagte der 63-Jährige.

Der Gynäkologe, der in der Unruheregion Ostkongo vergewaltigte und schwer verstümmelte Frauen operiert, hatte nach eigenen Angaben sein Tagesprogramm am Freitag ganz normal gestartet. Er sei gerade am Ende seiner zweiten Operation gewesen, als er plötzlich Weinen und anderen Lärm gehört habe. "Ich kann in den Gesichtern von vielen Frauen sehen, wie glücklich sie sind, wahrgenommen zu werden", betonte er.

Mukwege teilt sich den Friedensnobelpreis in diesem Jahr mit der irakischen Jesidin Nadia Murad (25), die selbst ein Opfer sexueller Gewalt durch IS-Terroristen geworden war. Die Auszeichnung wird am 10. Dezember in Oslo verliehen. (epd/Stand 05.10.2018)