Nigerias Regierung verhandelt angeblich weiter mit Boko Haram

 (DR)

Die nigerianische Regierung verhandelt nach eigenen Angaben weiter mit der Terrorgruppe Boko Haram über ein Ende der Kämpfe im Norden des Landes. Man erwarte davon konkrete und positive Ergebnisse, sagte Regierungssprecher Reuben Abati am Dienstag im britischen Rundfunksender BBC. Ein genauer Zeitrahmen sei aber nicht absehbar.

Auch zu weiteren Details, etwa über den Stand der Verhandlungen über die Freilassung von mehr als 200 im April entführten Schülerinnen, äußerte Abati sich nicht. Nach seinen Angaben sollen die Nachbarländer Kamerun und Tschad an den Gesprächen beteiligt sein.

Vor zwei Wochen hatte Nigerias Regierung überraschend einen Waffenstillstand mit Boko Haram verkündet. Dessen ungeachtet hat die Terrorgruppe seitdem mehrere Überfälle auf Dörfer im Norden Nigerias verübt. Erst am Montag hatten nigerianische Medien berichtet, dass mutmaßliche Boko-Haram-Terroristen mindestens 17 Menschen getötet und weitere 30 Jugendliche verschleppt hätten. Boko Haram hat die angebliche Waffenruhe zudem bisher nicht bestätigt.

Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Seit Anfang des Jahres sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias Tausende Menschen ums Leben gekommen. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt. (epd)