Neujahrsbotschaft des EKD-Ratsvorsitzenden

Bischof Huber ruft zum Vertrauen in die Zukunft auf

Der Berliner Bischof Wolfgang Huber hat in seiner Neujahrsbotschaft zum Vertrauen in die Zukunft und auf die Kraft Gottes ermutigt. Die krisenhaften Entwicklungen der vergangenen Wochen stellten die Menschen vor die Frage, worauf es im Leben letztlich ankomme, "auf Gott oder auf das Geld".

 (DR)

"Wettbewerb, Wachstum und Gewinn sind wirtschaftliche Instrumente; eine verlässliche Lebensgewissheit stiften sie nicht", erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Hannover.

Der evangelische Bischof erinnerte an die biblische Jahreslosung für das Jahr 2009: "Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich" (Lukas 18,27). Dieses Jesus-Wort aus dem Lukasevangelium "strahlt Zuversicht und Trost aus, über alle aktuellen Anlässe hinaus". Es sei auch ein Kommentar zu den Fragen, die viele Gespräche in diesen Weihnachtstagen bestimmt haben: "Wie wird es weitergehen mit Wirtschaft und Wohlstand, mit Arbeitsplatz und Zukunftssicherung?"

"Worauf gründen wir die Gewissheit unseres Lebens?"
Das Heil ruhe nicht auf dem Geld, betonte Huber. Wohlstand und Wohltaten seien zerbrechliche, vergängliche Güter. Wer diese bewahren wolle, dürfe sie gerade nicht zum letzten Wert machen. "Worauf gründen wir die Gewissheit unseres Lebens: auf das, was Menschen mit Geld zu erreichen versuchen, oder auf das, was durch Gott geschieht - über all unser Hoffen und Erwarten hinaus?", fragte der Repräsentant von rund 25 Millionen Protestanten.

Das biblische Leitwort für das Jahr 2009 führe in "einen weiten Horizont". Gott stehe auf der Seite aller, denen der Blick auf die Zukunft versperrt sei: "auf der Seite der Mühseligen und Beladenen, die nicht wissen, wie sie allein weiterkommen sollen, aber auch auf der Seite der Wohlhabenden und Starken, die den anderen zur Seite stehen können - wenn sie nur beginnen, sich an die Zusagen Gottes zu halten und nicht allein auf die eigene Kraft zu vertrauen." Den Zugang zum Reich Gottes erwerbe "niemand von uns selbst, er ist immer Gottes Geschenk", bekräftigt Huber. Nicht ein falsches Vertrauen auf die eigenen Möglichkeiten solle das Jahr 2009 bestimmen, "sondern das Vertrauen auf Gottes schöpferische Kraft".