Neues Bistumsstatut in Limburg ändert Entscheidungswege

Kulturwandel statt Sparprozess

Das Bistum Limburg ändert seine Entscheidungsstrukturen und will damit einen Kulturwandel in der Kirche vorantreiben. Seit Jahresbeginn gilt ein Bistumsstatut, das "neue Beratungs- und Entscheidungswege" vorsieht.

Limburger Bischofshaus / © Harald Oppitz (KNA)
Limburger Bischofshaus / © Harald Oppitz ( KNA )
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz ( KNA )

Als erstes neues Gremium habe bereits ein Bistumsteam als höchstes Leitungsgremium in der Diözese unter Vorsitz des Bischofs die Arbeit aufgenommen, teilte das Bistum auf seiner Homepage mit.

Zudem werde dem Generalvikar laut Bistumsstatut künftig - ähnlich wie im Bistum Mainz - eine Bevollmächtigte oder ein Bevollmächtigter zur Seite stehen, der mit ihm die bischöfliche Verwaltung leiten und "auf Augenhöhe Leitungsaufgaben vom Generalvikar übernehmen" werde. 

Bistum Limburg

Das 1827 gegründete Bistum Limburg gehört zu den jüngeren unter den 27 deutschen Diözesen. In seinem Gebiet leben rund 2,4 Millionen Menschen. Etwa 580.000 davon sind katholisch. 

Das Bistum misst 6.181 Quadratkilometer und erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz. Zur ihm gehören die Wirtschafts- und Bankenmetropole Frankfurt sowie die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ebenso wie ländliche Regionen im Rheingau, Taunus, Westerwald und nördlich von Wetzlar.

Limburger Dom / © Werner Spremberg (shutterstock)

Das Bistumsteam solle den Bischof bei der Leitung des Bistums und bei "Fragen von grundsätzlicher Bedeutung" etwa zu Strategien unterstützen. Die Rechte des Diözesansynodalrates blieben davon unberührt.

Bisherige Dezernate werden abgelöst

Zu den weiteren Neuerungen gehört, dass sie bisherigen Dezernate des Bischöflichen Ordinariats aufgelöst und von fünf Bereichen abgelöst werden: "Pastoral und Bildung", "Ressourcen und Infrastruktur", "Personalmanagement und Einsatz", "Strategie und Entwicklung" sowie "Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit". Der zusätzliche Stabsbereich "Aufsicht und Recht" sei direkt dem Generalvikar zugeordnet.

Der Transformationsprozess ist laut Bistum "kein Reorganisations- oder Sparprozess". Auf allen Ebenen der Diözese werde vielmehr ein Kulturwandel angestrebt - auf Basis der Erkenntnisse der MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche.

Dazu gehöre es, "Leitung geteilt und auf Zeit wahrzunehmen, Machtmissbrauch zu verhindern und mehr Geschlechtergerechtigkeit zu realisieren".

Quelle:
KNA