Neuer Fernwanderweg "Eifelsteig" eröffnet

Wo Fels und Wasser dich begleiten

Von Aachen nach Trier führt der neue, Landesgrenzen überschreitende "Eifelsteig". Über 313 Kilometer geht es auf dem Fernwanderweg durch das Hohe Venn, das Rurtal, den Nationalpark Eifel, die Vulkaneifel und die Südeifel. Ob Wanderer die Route künftig wie geplant nutzen können, ist allerdings noch unklar.

Autor/in:
Karlheinz Adamek
 (DR)

Verlaufen kann sich keiner, Hinweisschilder mit blauen Pfeilspitzen geben die Richtung vor. Am Freitag (7. November) wird das Projekt, das unter Federführung der Eifel Tourismus (ET) GmbH entwickelt wurde, in Manderscheid offiziell vorgestellt.

Ob Wanderer die Route künftig wie geplant nutzen können, ist allerdings noch unklar. Beim Verwaltungsgericht Trier ist ein Eilantrag anhängig, mit dem eine Waldbesitzerin die Ausweisung eines Teilabschnitts im Tal der Kyll verhindern will.

Geht es nach der Klägerin, der ABNOBA GmbH Forst und Immobilien, sollen die Schilder jedoch auf einer rund 3,6 Kilometer langen Strecke in der Nähe von Trier wieder abgebaut werden, und der Bereich soll nicht mehr als Teil des Wanderweges vermarktet werden. Die Klägerin befürchtet Nachteile durch Sicherung des Weges und Verluste in ihrem Jagdrevier.

Gesamtkosten von 549 000 Euro
Die Planungen für den "Eifelsteig" hatten Anfang des Jahres 2006 begonnen. "Die Trassenführung wurde nach den Qualitätskriterien des Deutschen Wandersiegels erarbeitet und zwischen 9 Landkreisen, 38 Kommunen, dem Eifelverein und mehreren Landesbehörden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen abgestimmt", sagt Projektleiter Wolfgang Reh. Die Gesamtkosten beziffert er auf 549 000 Euro für den nordrhein-westfälischen und 365 000 Euro für den rheinland-pfälzischen Abschnitt. Von den Ländern erwartet Reh dabei finanzielle Zuschüsse zwischen 70 und 80 Prozent.

1359 Wanderschilder und Markierungspfosten helfen bei der Orientierung. Hinzu kommen rund 700 weitere Schilder, die auf Abzweigungen und Verbindungen zu örtlichen Wanderwegen hinweisen. Einsteigen können Naturfreunde natürlich an jeder Etappe.

Gut für Tourismus und Region
Wer auf dem Wanderweg mehrtägig unterwegs ist, kann sein Bett an der Strecke auch im Internet buchen. ET-Geschäftsführer Klaus Schäfer geht davon aus, dass durch die neue Wanderroute die Übernachtungszahlen in den einzelnen Regionen ansteigen. "Es wird auch mehr Tagesausflugsgäste geben, so dass die Gastronomie, aber auch Bus- und Taxi-Unternehmen etwas davon haben", betont er. Mit Blick auf die Klage verweist er auf das geltende freie Begehungsrecht im Wald. Der Touristikmanager gibt sich optimistisch und hofft, dass das Gericht den Eilantrag abweist.

Ähnlich sieht es die Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land, die von dem Ende Oktober eingereichten Eilantrag überrascht wurde. Die Trassenführung sei mit der Struktur und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und den Forstbehörden abgestimmt und auch mit der Klägerin besprochen worden, sagt Bürgermeister Wolfgang Reiland (CDU). Die VG werde in ihrer Stellungnahme zudem darauf hinweisen, dass der "Eifelsteig" in dem betroffenen Abschnitt ja letztlich nur über einen schon vorhandenen Hauptwanderweg des Eifelvereins laufe, betont er.

"Mosaikstein in der Tourismusstrategie"
Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium sieht im "Eifelsteig" einen Mosaikstein in der Tourismusstrategie des Landes. Bis zum Jahr 2015 sollen den Angaben zufolge zehn große Weitwanderwege mit der Anbindung von rund 100 Kurztouren verwirklicht werden. Neben dem "Eifelsteig" gibt es in Rheinland-Pfalz schon den "Rheinsteig", den "Saar-Hunsrück-Steig" und den "Westerwald-Steig". "Sie werden bereits teilweise von mehreren Hunderttausend Naturfreunden pro Jahr genutzt", sagt eine Ministeriumssprecherin. In Planung seien noch der "Ahr-Steig", der "Lahntal-Wanderweg", der "Soonwald-Steig" und mehrere Prädikats-Weitwanderwege in der Pfalz.

Die finanzielle Förderung des Ausbaus der Routen ist unterschiedlich je nach Größe des Projektes. Dem Ministerium zufolge hat sich das Land am "Westerwald-Steig" mit 770 000 Euro beteiligt. Für den "Eifelsteig" soll es voraussichtlich 255 000 Euro geben.