Bistum Münster fordert Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Neue Heimat in Deutschland bieten

Das Bistum Münster fordert nach dem Scheitern der Bundeswehrmission in Afghanistan die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen. Wer allein auf die Nachbarländer verweise, mache sich einen schlanken Fuß.

Kinder in Afghanistan / © timsimages.uk (shutterstock)

Das sagte der Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Münster, Helmut Flötotto, am Mittwoch. Das bedeute, Flüchtlingen bis zu zwei Jahrzehnten in Flüchtlingslagern unter zum Teil unsäglichen Verhältnissen zuzumuten. Das zeigten die Erfahrungen aus Griechenland und der Türkei.

Wenn es möglich gewesen sei, rund 12,5 Milliarden Euro für 20 Jahre Bundeswehreinsatz aufzuwenden, müsse die Bundesrepublik in der Konsequenz in der Lage sein, die zu erwartende Flüchtlingskatastrophe aufzufangen, erklärte Flötotto, der das Referat Soziale Arbeit im Diözesancaritasverband leitet.

Für nach Deutschland kommende Flüchtlinge seien die Strukturen aus 2015 noch vorhanden und könnten kurzfristig hochgefahren werden. Auch müssten die Nachbarländer finanziell darin unterstützt werden, humanitäre Bedingungen für die ankommende Menschen schaffen zu können.

Flüchtlingen neue Heimat bieten

Die Afghanen hätten in den vergangenen Jahren Anfänge von Freiheit und Demokratie erlebt, erklärte der Flüchtlingsbeauftragte weiter.

Deshalb würden sich nicht nur die, die unter den Taliban um Leib und Leben fürchten müssten, auf den Weg machen. Deutschland sei jedoch durchaus in der Lage, "den afghanischen Flüchtlingen eine neue Heimat zu bieten". Nicht nur der Staat, auch gesellschaftliche, kirchliche und karitative Gruppen seien eingeladen daran mitzuwirken.


Quelle:
epd