Neue Friedensglocke für Bayeux erinnert an D-Day

In Erinnerung an Heilige Edith Stein

Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist in der Kathedrale von Bayeux der Landung der Alliierten in der Normandie vor 70 Jahren gedacht worden. Die Kathedrale erhielt eine neue Friedensglocke mit dem Namen "Therese-Benedicte".

D-Day-Veteranen (dpa)
D-Day-Veteranen / ( dpa )

Die Friedensglocke erinnert an die heilige Edith Stein, die die katholische Kirche als eine Schutzpatronin Europas verehrt. An der Finanzierung der Glocke waren auch mehrere Bistümer aus Deutschland sowie die Deutsche Bischofskonferenz beteiligt, wie die Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. Eine weitere kleinere neue Glocke erhielt den Namen "Rose-Francoise". "Rose" steht für Rosa Stein, der Schwester von Edith Stein, Francoise steht für Franz Stock.

Edith Stein (1891-1942) war eine jüdische Philosophin, katholische Ordensfrau und Wissenschaftlerin. Sie wurde am 9. August 1942 in der Gaskammer des KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. 1998 wurde sie heiliggesprochen. Der aus Westfalen stammende Stock war während der Besetzung von Paris (1940-1944) Seelsorger in den dortigen Wehrmachtsgefängnissen und begleitete zahlreiche zum Tode verurteilte französische Widerstandskämpfer. Unmittelbar nach dem Krieg leitete er in einem Lager für deutsche und österreichische Kriegsgefangene in der Nähe von Chartres das sogenannte Stacheldrahtseminar. Es hatte zum Ziel, mit gut ausgebildeten Priestern den moralischen Wiederaufbau Deutschlands voranzutreiben.

Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz erinnerte der emeritierte Freiburger Weihbischof Rainer Klug bei dem Gottesdienst an das Geschehen: "Unsere Zusammenkunft zeigt, wie lange es braucht, bis die Wunden der Geschichte verheilen", sagte er. "Der Boden, auf dem das gemeinsame europäische Haus gebaut ist, ist kein einfacher Grund." Wer hier tragfähig bauen wolle, müsse sich der historischen Abgründe und der Anwesenheit der Geschichte bewusst sein. Die ökumenische Zusammenkunft zeige aber auch, dass Gewalt und Verletzungen nicht das letzte Wort hätten.


In Erinnerung an Hl. Edith Stein  / © Margreth Dennemark
In Erinnerung an Hl. Edith Stein / © Margreth Dennemark
Quelle:
KNA