"Ein neues Audio-Funksystem ermöglicht es jedem Teilnehmer einer Führung, mit Hilfe eines Empfängers per Kopfhörer die Erläuterungen des Kirchenführers zu verfolgen", erklärte Dompropst Norbert Feldhoff am Dienstag vor Journalisten in Köln. Die Domführer könnten so sehr leise sprechen. Auf diese Weise solle mehr Ruhe im Kirchraum erreicht werden. Zu dem bisherigen Führungspreis von 75 Euro für eine Gruppe kommt nach den Angaben nun ein Aufschlag von einem Euro pro Person und Akustikgerät hinzu. Schulklassen zahlten keine Zusatzgebühren.
Laut Dompropst dient der Dom drei Funktionen: dem Gottesdienst, der geistlichen Musik und dem Tourismus. "Das Audio-System ist ein Baustein, um in dem konfliktreichen Gespann Ausgleich zu schaffen", so Feldhoff. Jede geführte Gruppe höre auf einer anderen Frequenz.
Mehr Gruppen möglich
Der Leiter des Kölner Domforums, Rainer Tüschenbönner, sagte, durch das neue Audio-System könne die Anzahl der Gruppen, die gleichzeitig durch den Dom geführt werden, erhöht werden. Momentan liege die Höchstgrenze bei zehn Gruppen. An der Teilnehmerzahl von 25 Personen pro Gruppe solle sich aber nichts ändern.
Nach den Worten Feldhoffs gibt es auch Überlegungen, einen Audioguide einzuführen. Dieses technische Gerät für einzelne Besucher spielt Informationen ab. Es wird oft in Museen eingesetzt und kann gegen eine Gebühr ausgeliehen werden. Schwierigkeiten gibt es laut Feldhoff aber beim Text. Er müsse für unterschiedliche Zielgruppen gestaltet werden. Asiaten hätten meist einen geringeren Zugang zur christlichen Liturgie und Baukunst als andere kulturelle Gruppen, so Feldhoff. "Man braucht also einen speziellen Informationstext." Das gleiche gelte für Jugendliche.
Neue Audio-Technik für Gruppenführungen durch den Kölner Dom
Mehr Ruhe, mehr Möglichkeiten
Rund sechs Millionen Menschen besichtigen pro Jahr den Kölner Dom. Rund 8.000 Führungen werden in der Kathedrale angeboten. Für diese Gruppen gibt es ab sofort eine neue Akustik-Technik.
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