Neue ACK-Geschäftsführerin wirbt für Sensibilität in Ökumene

Hoffnung auf Dialog

Die designierte Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Elisabeth Dieckmann, will sich für mehr Sensibilität in der Ökumene einsetzen. Gerade in der besonderen deutschen Situation mit zwei gleich starken Mehrheitskirchen dürften kleine Minderheitskirchen nicht übergangen werden, sagte die katholische Theologin dem epd.

Neue Geschäftsführerin in Kirchen-Arbeitsgemeinschaft: Elisabeth Dieckmann (KNA)
Neue Geschäftsführerin in Kirchen-Arbeitsgemeinschaft: Elisabeth Dieckmann / ( KNA )

Ökumene sei nicht nur der Dialog zwischen katholischen und evangelischen Christen, betonte Dieckmann. Der 1948 gegründete kirchliche Dachverband ACK vereinigt zurzeit 17 Kirchen, darunter neben der evangelischen und katholischen auch orthodoxe, anglikanische, alt-katholische und viele Freikirchen wie mennonitische oder baptistische Gemeinden sowie die Evangelisch-methodistische Kirche.

Dieckmann äußerte sich positiv zum Stand der Ökumene. Die Zusammenarbeit der Kirchen sei in vielen Bereichen bereits so selbstverständlich, «dass man sich nicht mehr klar macht, wie gut das ist, was wir schon erreicht haben». Andererseits sei es dadurch umso schmerzhafter, «dass es an anderen Stellen noch nicht so schnell weitergeht, wie manche das hoffen».

Jede Kirche stehe vor der Frage, wieweit sie sich der Ökumene öffne oder mehr auf ihre eigenen Stärken besinne. Zur Ökumene gebe es aber keine Alternative, sagte die promovierte Theologin: «Die Aufgaben, die in unserer Gesellschaft vor uns stehen, können wir besser gemeinsam bewältigen, davon bin ich fest überzeugt.»

Die ACK hatte in den vergangenen Jahren nach massiven Kürzungen durch beide großen Kirchen wiederholt geklagt, ihrem Auftrag kaum mehr gerecht werden zu können. Zur finanziellen Situation sagte Dieckmann, es sei jetzt wichtig, dass die Ökumenische Centrale in Frankfurt so ausgestattet werde, damit eine vernünftige Arbeit möglich sei.

Dieckmann übernimmt zum 1. Juli die Leitung der ACK-Geschäftsstelle, die Ökumenische Centrale in Frankfurt. Sie war bisher Geschäftsführerin des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum München und Freising, davor führte sie bis 2005 die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayern. In der Ökumenischen Centrale ist sie zugleich katholische Referentin.

Die gelernte Industriekauffrau wird Nachfolgerin der evangelischen Pfarrerin Barbara Rudolph, die im März in die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland wechselte. Turnusgemäß lag das Vorschlagsrecht für die Neubesetzung bei der katholischen Kirche.

Dieckmann stammt aus Westfalen. Von 1988 bis 1995 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ökumenische Theologie und am Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft der Universität Münster.