Brillante Bilder an einem ikonischen Ort: Die Geschichte des Petersdoms ist ab sofort in einer 3-D-Ausstellung zu erleben - hoch oben in der Kuppel der Basilika. Die immersive Schau "Pétros ení" ("Petrus ist hier") entstand in Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Microsoft, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte.
Im Sommer 2023 erstellten zwei Drohnen mit Spezialkameras und Laserscannern vier Wochen lang 400.000 Fotos der bedeutendsten Kirche der Christenheit. Auch mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz entstand so ein "digitaler Zwilling" der Papstbasilika, der auch für das menschliche Auge nicht sichtbare Elemente wahrnehmbar mache.
Die Ausstellung biete Pilgern und Touristen ein innovatives Erlebnis zur Geschichte des Apostels Petrus und der Basilika, so der Vatikan.
"Eine Reise, die Spiritualität, Kunst und Technologie in einer einzigartigen Synthese aus Vergangenheit und Gegenwart verbindet." Für die Präsentation wurden die achteckigen "Sale Ottogone" erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie befinden sich in einer der Säulen, die die Kuppel des Petersdoms stützen. Der Titel "Pétros ení" geht auf die griechische Inschrift zurück, die Archäologen bei Ausgrabungen in den 1950er Jahren unter der Basilika auf die Spur des dort vermuteten Petrusgrabs brachten.
Schönheit des Petersdoms mit neuen Augen sehen
Die virtuelle Reise durch die architektonische und kunsthistorische Entwicklung des Petersdoms sei "eine Einladung, die Schönheit und Bedeutung dieses Tempels mit neuen Augen zu entdecken und sich vom Glauben seiner Erbauer berühren zu lassen", erklärte der Erzpriester des Petersdoms, Kardinal Mauro Gambetti. Er hoffe, dass die Menschen die Basilika nach dem Besuch der Ausstellung "mit neuem Blick und nach oben gerichtetem Herzen" betreten, so der Hausherr der Kirche.
Die Ausstellung führt in die wichtigsten Stationen im Leben des Petrus bis zu seinem Martyrium ein und verbindet sie mit der Entwicklung der Basilika: von ihren Ursprüngen im dritten Jahrhundert über den zweiten Barockbau mit seinen kostbaren Kunstschätzen von Bramante und Michelangelo, Bernini und Raffael, Maderno und Canova.
Diese Schätze stünden der ganzen Menschheit zur Verfügung. Anhand des digitalen Zwillings könnten sie wie nie zuvor erforscht und erhalten werden.