Namhafte Persönlichkeiten dringen auf mehr Ökumene

Prominenter Appell

Prominente Protestanten und Katholiken dringen auf die Überwindung der Kirchentrennung. Anlass ist der 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils im Oktober und die 500-Jahr-Feier der Reformation im Jahr 2017.

 (DR)

Zu den Erstunterzeichnern der am Dienstag angekündigten Erklärung gehören namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Sport und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Der Aufruf soll am 5. September in Berlin vorgestellt werden.



Die Erklärung wurde den Angaben zufolge bislang neben Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker von den Politikern Frank-Walter Steinmeier und Wolfgang Thierse (beide SPD), Annette Schavan, Norbert Lammert und Thomas de Maizière (alle CDU) sowie Antje Vollmer (Grüne) unterzeichnet. Als weitere Prominente beteiligten sich der TV-Moderator Günther Jauch, der katholische Theologieprofessor Otto Hermann Pesch sowie sein evangelischer Kollege Günter Brakelmann.



Als weitere Unterzeichner werden der Transplantationsmediziner und Präsident des 2. Ökumenischen Kirchentages in München, Eckhard Nagel, und die Sportfunktionäre Thomas Bach und Michael Vesper genannt. Auch der Sozialphilosoph Hans Joas, der evangelische Pfarrer und DDR-Bürgerrechtler Christian Führer sowie die Künstler Andreas Felger und Günther Uecker unterstützen den Angaben nach die Ökumene-Initiative.



Konzil und Reformation

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) begann für die katholische Kirche ein Zeitalter der Öffnung gegenüber Moderne und Ökumene. Es gilt als das wichtigste kirchenpolitische Ereignis des 20. Jahrhunderts. Kritiker haben wiederholt davor gewarnt, dass der Vatikan den bereits erreichten ökumenischen Konsens in Frage stellt.



Mit dem Reformationsjubiläum 2017 erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland an den 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) an der Schlosskirche in Wittenberg. Das Ereignis markiert den Beginn der Reformation. Weltweit gibt es heute rund 400 Millionen Protestanten, die in der Reformation ihre geistlichen und konfessionellen Wurzeln sehen.