Das kündigte der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Matthew, am Dienstagabend beim 48. Jugendtreffen in Paris an. Dort sind rund 15.000 Jugendliche aus ganz Europa in der Accor Arena im Stadtteil Bercy zum aktuellen Taizé-Treffen zusammengekommen. Die Veranstaltung dauert bis zum 1. Januar.
Zentraler Schauplatz des kommenden Treffens vom 28. Dezember 2026 bis 1. Januar 2027 soll die Atlas Arena sein, eine moderne Veranstaltungshalle in Polens drittgrößter Stadt. Mit Lodz wird zum sechsten Mal eine polnische Stadt Gastgeberin des Europäischen Jugendtreffens. Es wäre das sechste Treffen, das in Polen stattfindet. Das erste Treffen in Polen war in Wroclaw (Breslau) zum Jahreswechsel 1989/1990 und fiel mit dem Fall des Eisernen Vorhangs zusammen.
Botschaft des Friedens
Das derzeit stattfindende 48. Europäische Treffen versammelt bis zum 1. Januar rund 15.000 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 18 bis 35 Jahren aus Europa und der ganzen Welt, darunter 1.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, hieß es weiter. Die Jugendlichen sind bei Familien in der gesamten Île-de-France untergebracht. Die Region Île-de-France ist Frankreichs Hauptstadtregion im Pariser Becken. Die Veranstaltung wird getragen von katholischen, protestantischen und orthodoxen Gemeinschaften.
Inmitten von Krieg, geopolitischen Spannungen und Polarisierung soll die Zusammenkunft in Frankreichs Hauptstadt nach Worten der Organisatoren eine Botschaft des Friedens, der Versöhnung und der Einheit sein. Die Jugendlichen kommen bei diesen Treffen zusammen, um gemeinsam zu beten, für einige Tage in einer Ortskirche mitzuleben und über Themen wie Völkerverständigung, Frieden, Glauben und soziales Engagement nachzudenken.
Spiritualität, Ökologie und Ökumene
Die Gebete finden den Angaben zufolge morgens in den örtlichen Kirchen sowie mittags und abends in rund zehn Kirchen im Zentrum von Paris statt. Dazu werden Workshops zu unterschiedlichen Themen angeboten, etwa über Spiritualität, Ökologie und Ökumene.
Die ökumenische, christliche Brüdergemeinschaft von Taizé im südlichen Burgund wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs von dem Schweizer Calvinisten Frère Roger (1915-2005) gegründet. In den 60er Jahren wurde sie zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Heute gehören der Bruderschaft rund 80 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus protestantischen und der katholischen Kirche stammen. Seit Ende 2023 ist der Brite Frère Matthew, mit bürgerlichem Namen Andrew Thorpe, der dritte Prior von Taizé.