Nacht des Lichtes

"Mitten unter Euch"

Gebet, Gesang, Kerzenschein und Momente der Stille: die „Nacht des Lichtes“ im Tanzbrunnen sorgte für einen spirituell-meditativen Höhepunkt beim Eucharistischen Kongress.

Kardinal Woelki (KNA)
Kardinal Woelki / ( KNA )

Gebet, Gesang, Kerzenschein und Momente der Stille: Wo sonst für gewöhnlich Gitarren röhren und Bässe wummern, sorgte die "Nacht des Lichtes“ im Tanzbrunnen für einen spirituell-meditativen Höhepunkt beim Eucharistischen Kongress. 2600 Menschen waren gekommen, um mit dem Erzbischof von Berlin, Kardinal Rainer Maria Woelki, das Abendgebet unter freiem Himmel zu feiern, darunter auch viele Jugendliche.

Mit zwei Schiffen waren die jungen Vigil-Teilnehmer über den Rhein zum Tanzbrunnen gekommen – so auch eine Gruppe junger Frauen aus dem Bistum Essen. Die Vigil zwischen Sonnenuntergang und Nachthimmel kam bei ihnen gut an. "Das erinnert ein wenig an den Weltjugendtag", sagte die 19-jährige Miriam. "Und an Taizé“, fügte Kathi (22) hinzu. Den ganzen Tag haben sie und der Rest ihrer Gruppe Veranstaltungen des Jugendfestivals beim Eucharistischen Kongress besucht. "Die waren schon spannend und ich habe viele interessante Menschen kennengelernt“, wusste Klara (19) zu berichten.

"Die vergangenen Tage haben uns tief bewegt“, sagte Kardinal Woelki zu Beginn der Vigil. "Gemeinsam sind wir ein Stück tiefer hinein geführt worden in das Geheimnis des Glaubens.“ In seiner Predigt wandte sich der Erzbischof von Berlin besonders an die Jugend. "Das Evangelium ist jung. Das Evangelium hat Zukunft, weil es Euch gibt, weil ihr bereits seid, Licht zu sein“, sagte Woelki.

"Jesus will nie etwas gegen uns“
Oftmals drohten die Menschen bei aller Dunkelheit und Kälte in der Welt zu erstarren, so Woelki weiter – weniger, ob der Kälte, die man physisch spüre, sondern durch diejenige von Sinn- und Orientierungslosigkeit, Krieg und Hass, Einsam- und Arbeitslosigkeit sowie einer Ellbogengesellschaft mit Macht- und Verteilungskämpfen.

Allerdings gebe es mit Jesus Christus ein Licht, das in Kälte und Finsternis hinein leuchte und Menschen und Welt wärme, führte Woelki weiter aus. "Er ist das ewige Licht, das für uns leuchtet.“ Allerdings müssten die Menschen auch bereit sein, dies zuzulassen. "Jesus will nie etwas gegen uns“, gab der Kardinal zu bedenken.

Die Eucharistie ist für Woelki in gewisser Hinsicht das Öl, welches das Licht Jesu Christi in den Menschen am Brennen hält. "Wir werden so selbst zu einer leuchtenden Monstranz.“ Durch die Gläubigen strahle Christus in diese Welt, so Woelki weiter. "Wir sind somit Menschen mit Ausstrahlung.“