Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Klaus-André Eickhoff - Frag mich nicht

 (DR)

"She loves you, yeah, yeah, yeah" - das war einer der besten Beweise dafür, dass man auf englisch anscheinend fast alles singen kann, ohne dass es irgendwie platt oder peinlich wirkt. Mit der deutschen Sprache ist das natürlich schon viel schwieriger: Ständig stehen die Musiker vor der Herausfoderung, dass ihr Text nicht zu steif klingen darf, aber andererseits auch nicht zu abgegriffen. Und da genau die goldene Mitte zu treffen, das schaffen nur die wenigsten deutschen Musiker. Herbert Grönemeyer zum Beispiel. Tja, und dann fallen einem auf Anhieb auch gar nicht so viele mehr ein, zumindest nicht aus dem Pop-Business. Unter den Kleinkunstmusikern gibt es dagegen eine ganze Menge Leute, die gut singen können und dazu noch wissen, wie man mit Texten umgeht. Einer davon ist Klaus-André Eickhoff. Er lebt in Aachen und macht, wie er selbst sagt, "kuschelig-bissige Songpoesie". Und das trifft es ziemlich genau. Viele Künstler schildern in ihren Liedern immer ganz extremer Gefühle, sei es eine absolut unsterbliche Liebe, oder auch mal eine nicht mehr zu steigernde Wut. Klaus-André Eickhoff ist an sein aktuelles Album "Schafspelz" mal anders heran gegangen und traut sich auch, die ganz mittelmäßigen Gefühle zu beschreiben. So macht er das zum Beispiel mit dem Thema "Glaube". Er ist nicht völlig euphorisch, sondern gesteht ein, dass es manchmal nicht leicht ist, an Gott zu glauben. Im Schlussteil löst er die Spannung dann aber mit einem sehr schönen Perspektivwechsel, indem er fragt "Wie schwer muss es sein, NICHT an ihn zu glauben?". Klaus-André Eickhoff mit dem Song "Frag mich nicht".


Daniel Hauser