Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Die Insel

 (DR)

Der bevorstehenden Hasenbuch-Invasion zu Ostern, schreibt Jens Thiele, stelle das Buch ein anderes Konzept von Bilderbuch entgegen. Thiele hat der bitterböse, der nachdenklich-satirische Ton gefallen, mit dem der Autor die Unfähigkeit der Menschen (erwachsener wie kleiner), Fremdes zuzulassen, thematisiert. Den Ort der fernen fiktiven Insel, wo die Geschichte spielt, erkennt er dabei als beliebig, weil es sich doch um eine "Geschichte vor unseren Haustüren" handelt. Und die entwickele der Autor vor allem über die Bilder, die er "mit schwarzer Kreide in bewegtem Gestus" (wie ein Expressionist, meint Thiele) aufs Papier setze. Dass die karikaturistischen Zuspitzungen manchmal "ein zu einfaches Gut-Böse-Schema" ergeben, hält der Rezensent für halb so schlimm. Es schärfe doch den Blick "für die Not der Schwachen und Verfolgten".