Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Kain - Irgendwann

 (DR)

Vergangene Woche war unsere Thema „Das Böse“, was ist es, wo kommt es her, und wie können wir es umgehen? Um dieses Thema geht es auch der Berliner Band „Kain“. Kain, wie der Bruder von Abel, den er im Buch Genesis  ja auch umgebracht hatte, weil er eifersüchtig war auf dessen gutes Verhältnis zu Gott. Und diesen Kain haben sich die vier Berliner quasi auf die Fahne geschrieben. Ihre Einstellung lautet: „In jedem Menschen steckt ein bisschen Kain, die meisten gestehen sich ihre dunklen Seiten bloß nicht ein. Sie stellen sich gerne als unschuldigen Abel dar, doch bei einem Großteil der Gesellschaft ist Kain sehr präsent“. Dementsprechend wollen Kain in ihren Texten 100%ig ehrlich und authentisch sein und kein unangenehmes Thema aussparen, sondern sich so zeigen wie sie wirklich sind. Seit neun Jahren gehen sie mittlerweile dieses Weg und beweisen auch musikalisch, dass in ihnen zwei Seelen stecken: Die introvertierte mit sehr melodischen Phrasen und die deftige mit hemmungslosen Rockgitarren. Das Bandleben war für Kain die perfekte Möglichkeit, sich mal auch mal zurück zu ziehen. In den Proberaum durfte außer den Viren kein anderer  rein, hatte fast so ‚n bisschen was von „sturmfrei“. Diesen Gedanken haben Kain auf ihrem ersten richtigen Album weitergesponnen. „Leben im Schrank“ heißt es, und der Schrank ist eben auch so ein Ort, an dem man seinen Gedanken und Wünschen nachhängen kann, wo man ganz alleine mit der Dunkelheit ist und einen niemand stört. Probiert’s doch mal aus, falls Ihr einen großen Schrank habt ;) Die erste Single von Kain spiegelt wieder dieses zwei Seiten der Band wieder: Hoffnung und Frustration in einem. „Irgendwann“ heißt der Song von Kain aus Berlin.

Daniel Hauser