Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

 (DR)

Am Rande albanischer Städte bilden sich zunehmend slumähnliche Siedlungen, ihre Bewohner sind Binnenflüchtlinge aus den Bergregionen des Landes. Die Motive für die "Flucht" sind vielfältig: in den Bergen gibt es sogut wie keine Infrastruktur, nur wenig Schulen und abgesehen von einer eher archaischen Landwirtschaft kaum Verdienst-möglichkeiten. Aber auch die Blutrache spielt in den Bergregionen nach wie vor eine Rolle, so dass auch die Angst um ihr Leben die Menschen aus ihrer Heimat treibt.

Viele Menschen migrieren in die Städte im Flachland - hier sehen sie die Möglichkeit, Anschluß an die moderne Welt zu finden. Arbeitsmöglichkeiten gibt für die Männer meist als Gelegenheitsarbeiter auf Baustellen, die Küstennähe ermöglicht außerdem die in der Regel illegale Migration nach Griechenland oder Italien. Nicht alle haben die Möglichkeiten, durch Verwandte unterstützt zu werden, die bereits in der Stadt leben. Diese Migranten bauen sich einfache Behausungen aus dem Material, das verfügbar ist und versuchen diese, nach und nach zu erweitern.

Unter dem Projektnamen "Bethania" nimmt sich in Shkodre seit einigen Jahren die Caritas der Neuansiedler an. Sie kümmert sich dabei besonders um diejenigen Familien, die aufgrund einer besonderen Notsituation nicht in der Lage sind, einen trockenen Wohnraum für sich herzustellen: besonders arme Menschen, Eltern mit kranken oder behinderten Angehörigen.

Damit diese ohnehin schon marginalisierten Familien nicht vollends ins Elend abrutschen, erhalten sie eine finanzielle Unterstützung zum Kauf von Baumaterialien - maximal 1000 EUR pro Familie und Jahr. Die Arbeitsleistung wird von den Begünstigten selbst erbracht. Renovabis unterstützt das Projekt Bethania mit 20.000 Euro für den Zeitraum von 2 Jahren.