Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Die Fledermaus

 (DR)

Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.

Doktor Falke hat nicht vergessen: Einst wurde er nach einem Kostümball von seinem Freund Gabriel Eisenstein volltrunken im Stadtpark schlafend liegen gelassen, so dass er am nächsten Morgen unter dem Spott der Bevölkerung in seinem Fledermauskostüm nach Hause gehen musste. Seitdem sinnt Falke auf Rache. Die Gelegenheit scheint günstig bei einem jener extravaganten Maskenfeste des noblen russischen Prinzen Orlofsky, der nur eines von seinen Gästen verlangt: Amüsement, egal um welchen Preis und auf wessen Kosten. Mit der Aussicht auf Anwesenheit junger Schönheiten vom Theater
lockt Falke den als Charmeur und Eroberer bekannten Eisenstein, der eigentlich eine achttägige Arreststrafe wegen Beamtenbeleidigung antreten müsste, auf das Fest. Doch nicht nur Eisenstein, auch dessen Frau Rosalinde, das Dienstmädchen Adele und der Gefängnisdirektor Frank wurden von Falke eingeladen. Und so kommt es, wie es kommen muss: Eisenstein geht gar zu vertrauensselig mit dem Gefängnisdirektor um, blamiert sich vor seinem Dienstmädchen und umwirbt heftig eine ungarische Gräfin, hinter der sich niemand anderes als Rosalinde verbirgt...
Angeregt durch Jacques Offenbachs LA VIE PARISIENNE widmete sich Johann Strauß in seiner dritten Operette einem zeitgenössischen Sujet und konnte damit einen Erfolg verbuchen, der bis heute ungebrochen anhält. Die 1874 am Theater an der Wien uraufgeführte FLEDERMAUS etablierte sich rasch zum Markenzeichen der Wiener Operette. Wen wundert’s, vereint sie doch in einer einzigartigen Melange all das, was ihre Gattung so besonders macht: klingenden Walzer, feurigen Csárdás, rauschende Bälle und in Strömen fließenden Champagner.