Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Moses Palham - Spuren im Sand

 (DR)

Er ist kein einfacher Charakter: Moses Pelham aus Frankfurt Rödelheim. Mit seinem Platten-Label „3p“ hat er Musiker wie Xavier Naidoo und Sabrina Setlur groß gemacht, aber es waren auch immer wieder komische Geschichten von ihm zu hören: Stefan Raab zum Beispiel hatte plötzlich ein gebrochenes Nasenbein, weil er von Moses P. vertrimmt worden war. Das endete dann natürlich vor Gericht, genauso wie seine Auseinandersetzung mit Xavier Naidoo. Der wollte nämlich den Vertrag mit Moses P. auflösen, aber Moses wollte sein „bestes Pferd im Stall“ natürlich auch nicht einfach so gehen lassen. Also man merkt schon: Bei dem Mann läuft nicht alles ganz normal. Aber dann gibt es auch wieder Äußerungen und Musikstücke, die einen einfach umhauen: Da ist er auf einmal ganz gefühlvoll und spirituell, und es scheint so, als könne er keiner Fliege was zu Leide tun. Ein Beispiel dafür ist sein Projekt „Glashaus“. Das sind Moses, sein Produzentenfreund Martin Haas und die Sängerin Cassandra Steen. 2001 hatten sie ihren ersten großen Hit mit dem Song „Wenn das Liebe ist“. Und mittlerweile gibt es schon drei Alben von Glashaus. Eines davon heißt „Jah Sound System“, und da ist ein Song drauf, der ursprünglich nur ein Gedicht gewesen ist. „Spuren im Sand“ ist der Titel, und geschrieben hatte dieses Gedicht Margaret Fishback Powers aus Canada. Sie war 1964 in einer Lebenskrise, wollte sich mit Poesie da selbst wieder rausholen. Und dabei schrieb sie eben einen Text, der fast schon bibelreif ist. Es geht um das Gefühl des Verlassen-Seins und um später dann um die Auflösung, dass jemand, der an Gott glaubt, überhaupt nicht verlassen sein kann, weil Gott immer da ist. Daniel Hauser