Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Wenn 2006 das Mozart-Jahr ist, dann erklären wir jetzt mindestens den Februar mal zum Bonhoeffer-Monat. Am Samstag, den 4.Februar wäre er 100 Jahre alt geworden. Evangelischer Theologe war er, und für die evangelische Kirche ist er mittlerweile sogar zu einer Art Heiligen geworden. Viele haben ihn damals vielleicht für verrückt erklärt, als er sich den Nazis praktisch freiwillig ausgeliefert hat. Er war kurz vor Ausbruch des 2.Weltkriegs in den USA auf einer Vortragsreise, also in Sicherheit. Aber es war ihm wichtiger, sich in Deutschland gegen das Nazi-Regime einzusetzen, koste es, was es wolle. Erst erhielt er Lehrverbot, später sogar noch Rede- und Schreibverbot. Trotzdem ließ Dietrich Bonhoeffer niemals nach: Er predigte und versuchte sogar, über geheime Wege politischen Einfluss zu nehmen. 1943 wurde er dann aber doch von der Gestapo verhaftet und schließlich in das KZ nach Buchenwald gebracht. Kurz bevor die Amerikaner sein KZ befreien konnten, wurde er noch gehängt, und damit gleichzeitig zu einer Art Märtyrer. Er hat die Konsequenzen für seinen Glauben und seine Meinung getragen, obwohl er gewusst haben muss, wohin das führen würde. Seine Gedanken sind allerdings bis heute erhalten, in einer Dietrich Bonhoeffer Werksammlung. Nun haben sich Musiker zusammengetan und quasi die Highlights in Songtexte umgeschrieben. Einen kennt man schon seit langem aus dem evangelischen Gesangbuch: „Von guten Mächten“ heißt der Titel, und er ist wunderschön vertont von Siegfried Fietz. Finden kann man dieses Stück auf der neuen CD „Musikalische Begegnungen mit Dietrich Bonhoeffer“. Daniel Hauser