Weitere entführte Schülerin in Nigeria frei

Nach sieben Jahren

In Nigeria herrscht Erleichterung über die Rückkehr einer weiteren Schülerin, die vor mehr als sieben Jahren in der Ortschaft Chibok entführt worden war. 2014 entführte die islamistische Terrormiliz Boko Haram 276 Schülerinnen.

Freude nach der Freilassung von 21 Chibok-Mädchen / © Str (dpa)
Freude nach der Freilassung von 21 Chibok-Mädchen / © Str ( dpa )

Dass ein zweites Mädchen innerhalb von wenigen Tagen freikam, sei eine großartige Nachricht, erklärte die Kampagne "Bring Back Our Girls", die sich für die Freilassung der Schülerinnen einsetzt, am Sonntag. Die Entführung von 276 Mädchen aus dem nordöstlichen Chibok durch die Terrorgruppe Boko Haram sorgte 2014 international für Entsetzen. 110 von ihnen werden noch vermisst. 

Offiziell durch das Militär befreit

Der Gouverneur des Bundesstaats Borno, Babagana Umara Zulum, teilte am Samstagabend mit, er habe die Schülerin Hassana und ihre zwei kleinen Kinder empfangen. Offiziellen Angaben zufolge wurden sie vom Militär befreit. Anfang August war bereits eine Schülerin freigekommen, die sich mit ihren ebenfalls in Gefangenschaft geborenen Kindern bei der Armee gemeldet hatte.

Medienberichten zufolge war sie mit einem der Entführer der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zwangsverheiratet worden. Vor dem Auftauchen der beiden Schülerinnen im August waren seit 2014 vier Schülerinnen gefunden worden, 57 entkamen, 103 wurden freigelassen.

In Nigeria entführen bewaffnete Banden und islamistische Gruppen immer wieder Personen, darunter Schulkinder, um von den Eltern oder vom Staat hohe Beträge an Lösegeld zu fordern. In den vergangenen Monaten gab es einen Anstieg an Massenentführungen. Zwischen Januar und August gab es laut der Sonntagszeitung "Vanguard" 111 Entführungen, bei denen insgesamt mehr als 1.000 Personen verschleppt wurden. Viele kommen meist nach mehreren Tagen wieder frei.


Quelle:
epd