Nach der Hinrichtung ägyptischer Christen

Köln: Friedensgebet für ermordete Kopten

Mehrere Initiativen und Gemeinden wollen am Sonntag vor dem Kölner dem der 21 ermordeten koptischen Christen in Libyen gedenken. Die deutschen Bischöfe hatten die Hinrichtung scharf verurteilt.

Die Kopten sind in Ägypten eine Minderheit (dpa)
Die Kopten sind in Ägypten eine Minderheit / ( dpa )

Mit einem Gebet vor dem Kölner Dom will die "Sankt Georg-Initiative für Soziales und Kulturelles" am Sonntag der in Libyen ermordeten koptischen Christen gedenken. Mit dem "Vater unser" und einem Friedensgebet wolle man zudem Solidarität mit den verfolgten Menschen in Syrien, dem Irak und Nigeria zeigen, kündigte die Initiative in Köln an.

Unterstützer der Aktion sind den Angaben zufolge der Metropolit der Orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland und Mitteleuropa, Isaak Barakat, die Koptische Gemeinde Düsseldorf, verschiedene orthodoxe Gemeinden aus Köln, der Europäische Zentralrat der Aleviten und der Integrationsrat der Domstadt.

Deutsche Bischöfe verurteilen Hinrichtung

Die Ermordung von 21 Christen aus Ägypten durch Kämpfer der Miliz "Islamischer Staat". in Libyen hatte weltweites Entsetzen hervorgerufen. Ein Video der Enthauptungen wurde vor zwei Wochen im Internet verbreitet. In Deutschland haben schon mehrere Trauergebete und Gottesdienste im Gedenken an die Ermordeten stattgefunden, unter anderem in Düsseldorf und Berlin.

Die deutschen Bischöfe hatten auf ihrer Frühjahrstagung in Hildesheim die Ermordung der Kopten verurteilt. "Man muss es deutlich aussprechen: Die Männer wurden einfach deshalb umgebracht, weil sie Christen waren", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Offenbar solle die christliche Minderheit in Ägypten, die acht bis zehn Millionen Menschen umfasse, auf diese Weise verunsichert und außer Landes getrieben werden.

Appell an internationale Staatengemeinschaft

"Die Gräueltaten zeigen einmal mehr die äußerste Brutalität, mit der die Terrormiliz IS inzwischen auch außerhalb Syriens und des Irak ihren Kampf führt", sagte Marx. Er appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, im Kampf gegen die Terrormiliz IS nicht nachzulassen.

Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus und gehört damit zu den ältesten Kirchen. Weltweit wird die Zahl der Gläubigen auf rund zehn Millionen geschätzt, die meisten leben in Ägypten. In Deutschland zählt die Kirche etwa 10.000 Mitglieder.

Das Friedensgebet beginnt am Sonntag, 1. März, um 14.30 Uhr auf der Kölner Domplatte.


Quelle:
KNA , epd , DR