Mutmaßliche Helfer der Kirchenattentäter von Sri Lanka angeklagt

Nach Anschlägen auf Gotteshäuser und Hotels

In Sri Lanka ist am Montag Anklage gegen 25 mutmaßliche Beteiligte der Terroranschläge vom Ostersonntag 2019 in Colombo erhoben worden. Den Angeklagten werden unter anderem Verstöße gegen das Antiterrorgesetz vorgeworfen.

Kleriker (r) besuchen die durch eine Explosion beschädigte St.-Sebastians-Kirche / © Gemunu Amarasinghe (dpa)
Kleriker (r) besuchen die durch eine Explosion beschädigte St.-Sebastians-Kirche / © Gemunu Amarasinghe ( dpa )

Weitere Punkte sind Verschwörung, Beihilfe und Anstiftung zum Mord, wie das srilankische Nachrichtenportal "Adaderana" berichtete. Bei den von neun islamistischen Selbstmordattentätern verübten Anschlägen auf drei katholische Kirchen und drei Luxushotels kamen mehr als 250 Menschen ums Leben.

Bereits am Freitag vergangener Woche wurde vor einem Gericht im Zusammenhang mit den Terroranschlägen Anklage gegen den ehemaligen Verteidigungsminister Hemasiri Fernando und den ehemaligen Polizeichef Pujith Jayasundera erhoben. Beiden wird vorgeworfen, trotz Geheimdienstinformationen über einen bevorstehenden Anschlag nichts zur Verhinderung der Attentate unternommen zu haben.

Kardinal Malcolm Ranjith wirft Regierung Vertuschung vor

Der indische Geheimdienst hatte die Sicherheitsorgane Sri Lankas über die unmittelbare Gefahr eines islamistischen Anschlags informiert.

Kardinal Malcolm Ranjith wirft der Regierung von Präsident Gotabaya Rajapaksa vor, die Hintergründe der Anschläge zu vertuschen. Der Erzbischof von Colombo fordert seit langem die Veröffentlichung des kompletten Berichts einer von der Regierung eingesetzten Untersuchungskommission. Im äußersten Fall wolle sich der Kardinal an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wenden.


Quelle:
KNA
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