Nach Angriff auf Weihbischof noch keine Spur vom Täter

Seither weiter im Krankenhaus

Nach dem Angriff auf den früheren Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger fehlt vom Täter bislang offenbar jede Spur. Man ermittele gegen einen unbekannten Mann wegen Körperverletzung, teilte die Polizeidirektion Hannover mit.

Emeritierter Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger im Jahr 2016 / © Harald Oppitz (KNA)
Emeritierter Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger im Jahr 2016 / © Harald Oppitz ( KNA )

Der 75-jährige Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger war am Samstagabend in seinem Wohnhaus in Laatzen bei Hannover angegriffen und schwer verletzt worden. 

Wie ein Sprecher des Bistums Hildesheims der Katholischen Nachrichten-Agentur sagte, befindet sich der Geistliche seither weiter im Krankenhaus. Er sei aber am Montagmittag von der der Intensiv- auf eine Normalstation verlegt worden. Schwerdtfeger hoffe, noch vor Weihnachten entlassen zu werden.

Mit der Faust ins Gesicht

Laut Polizei hatte der Mann den Weihbischof angesprochen und Geld gefordert. Als der Geistliche dem nicht nachkam, schlug ihm der Unbekannte einmal mit der Faust ins Gesicht. Darauf stürzte der Geistliche zu Boden; der Täter flüchtete. Ob sich die beiden kannten und ob der Flüchtige Beute gemacht hat, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, hieß es.

Laut einem Bericht auf der Internetseite des Bistums zog sich Schwerdtfeger eine Wunde im Gesicht und zwei Rippenbrüche zu. Zudem habe er eine kleine Verletzung der Lunge erlitten, die es notwendig gemacht habe, ihn intensivmedizinisch zu betreuen. Der "Hannoverschen Allgemeinen" sagte der Weihbischof: "Ich habe noch Glück im Unglück gehabt."

Auf dem Weg der Besserung

Nach Angaben des Bistums besuchten der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und Weihbischof Heinz-Günter Bongartz Schwerdtfeger am späten Sonntagnachmittag. Sie hätten den Eindruck gewonnen, dass er sich auf dem Weg der Besserung befinde.

Schwerdtfeger war kurz nach seinem 75. Geburtstag Anfang Oktober altersbedingt in den Ruhestand getreten. Er war 28 Jahre als Weihbischof tätig. Nach dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Norbert Trelle im Herbst 2017 leitete er fast ein Jahr lang übergangsweise das Bistum, bis der aktuelle Bischof Heiner Wilmer sein Amt antrat. Ein Weihbischof unterstützt den Leiter eines Bistums, den Diözesanbischof, in dessen Leitungsaufgaben. 

Bistum Hildesheim

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 538.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das rund 30.000 Quadratkilometer große Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Die Katholiken bilden im Bistum in fast allen Regionen der Diözese eine Minderheit (Diaspora).

Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer ist der 71. Bischof des Bistums. Er folgt auf Bischof Norbert Trelle, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus am 9. September 2017 annahm.

Quelle:
KNA