Musik zu Allerheiligen zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Officium defunctorum

Das Totenoffizium stellt eine besondere Form des katholischen Stundengebetes dar – es besteht aus beeindruckenden biblischen und liturgischen Texten.

Totenkopfdarstellung aus dem Barockzeitalter / © Mathias Peter
Totenkopfdarstellung aus dem Barockzeitalter / © Mathias Peter

Neben der Totenmesse, dem Requiem, stellt das Totenoffizium eine weitere liturgische Form bei Begräbnisfeiern dar. Besonders beeindruckend ist das dreiteilige Officium defunctorum von Jan Dismas Zelenka.

Der böhmische Komponist schrieb die Musik aus Anlass des Todes des Dresdner Kurfürsten und polnischen Königs August des Starken im Jahr 1733 - er war der Dienstherr von Zelenka und der berühmten Hofkapelle in Dresden.

Textliche Grundlage der Vertonung ist u. a. das Buch Hiob aus der Bibel zum Thema Sterben, Vergänglichkeit des Menschen, aber auch die Hoffnung auf Rettung durch Gott. Dazu gibt es Antwortgesänge, die im inneren Zusammenhang zu den Hiob-Texten stehen.

Trotz hohem Zeitdrucks gelang Zelenka mit dem gut einstündigen Werk für Solistne. Chor und Orchester eine ergreifende Vertonung, die sowohl traditionelle Elemente wie den Gregorianischen Choral als auch die damals moderne Musik der Barockoper vereint.

 

(Wiederholung vom 01.11.2017)


Blick auf Dresden / © Canadastock (shutterstock)