Museum in Rom zeigt Ausstellung zu Sakralität in der Gegenwartskunst

"Zwischen Mythos und Heiligem"

Die Pietà von Michelangelo und Da Vincis Letztes Abendmahl sind berühmte Beispiele sakraler Kunst. Wie aber gehen Künstler heute, in Zeiten, in denen der Glaube vielen fremd geworden scheint, mit dem Heiligen um?

Die Ruinen des Forum Romanum / © Viacheslav Lopatin (shutterstock)
Die Ruinen des Forum Romanum / © Viacheslav Lopatin ( shutterstock )

Wie stellt die zeitgenössische Kunst "das Heilige" dar? Mit dieser Frage befasst sich eine Ausstellung, die das Museum Carlo Bilotti in Rom ab Gründonnerstag (17. April) zeigt. Bis 14. September sind rund 30 Werke großer Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts aus den Kapitolinischen Sammlungen zu sehen, wie das Kulturressort der Stadt Rom mitteilte. Mit ihren vielschichtigen Ausdrucksformen biete die Schau einen Einblick in die Dimension des "Heiligen" und der Sakralität in der Gegenwartskunst. Sie trägt den Titel "Zwischen Mythos und Heiligem" und findet anlässlich des katholischen Heiligen Jahres 2025 statt.

Unter den Exponaten sind die große Installation "Cattedrale" von Alessandra Tesi, die Venus von Mario Ceroli sowie das Werk "La cera di Roma" von Alessandro Piangiamore, gefertigt aus dem Wachs von Votivkerzen aus römischen Kirchen. Das lebensgroße betende Skelett von Marc Quinn, ironisches Sinnbild für die Vergänglichkeit des Lebens, kontrastiert mit dem von Flammen übersäten Engelsgesicht von Carlo Maria Mariani, Motiv des Ausstellungsplakats. Ein besonderer Schwerpunkt gilt dem in Rom lebenden brasilianischen Künstler und Franziskaner Sidival Fila, der in seinen Werken ausgediente Materialien in eine neue ästhetische Beziehung setzt.

Die Ausstellung im Museum Carlo Bilotti, das im Park Villa Borghese nahe der Piazza del Popolo liegt, ist täglich - außer montags - von 10 bis 16 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Kirche und Kunst

Die Kirche war über Jahrhunderte hinweg die maßgebliche Institution zur Förderung von Kunst und Kultur. Neue Baustile und Techniken fanden meist in Architektur und Ausstattung sakraler Gebäude ihre Erstanwendung. Wenngleich die einstige Monopolstellung nicht mehr in dieser Form vorhanden ist, so legt die Kirche in der sakralen Kunst auch heute noch großen Wert auf Qualität.

Ein Glasfenster des Künstlers Markus Lüpertz in der Kirche Sankt Andreas / © Beate Laurenti (KNA)
Ein Glasfenster des Künstlers Markus Lüpertz in der Kirche Sankt Andreas / © Beate Laurenti ( KNA )
Quelle:
KNA