Museum in Haifa muss gekreuzigten "Ronald McDonald" entfernen

Bedauern über zugefügtes Leid

​Nach teils gewaltsamen Protesten muss ein Museum im israelischen Haifa ein Kunstwerk mit einem gekreuzigten Ronald McDonald entfernen. Unter anderem übten die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes Kritik aus.

Diskussion um Kunst mit McDonalds-Maskottchen / © Jan Woitas (dpa)
Diskussion um Kunst mit McDonalds-Maskottchen / © Jan Woitas ( dpa )

Laut der Zeitung "Haaretz" kündigte Bürgermeisterin Einat Kalisch-Rotem an, der Abbau werde "so schnell wie möglich" erfolgen. Sie bedauerte, dass der christlichen Gemeinschaft "Leid zugefügt" worden sei.

Drei Polizisten wurden verletzt

Zugleich verurteilte die Bürgermeisterin die Gewalt während der Ausschreitungen, bei denen drei Polizisten durch Steinwürfe verletzt worden waren. Die Bürgerrechtsorganisation ACRI kritisierte den Beschluss zum Abbau der Installation als "Kapitulation vor Gewalt"; die Kunstfreiheit nehme dadurch "schweren Schaden".

Das Werk "McJesus" des finnischen Künstlers Jani Leinon zeigt das gekreuzigte Maskottchen der Fastfood-Kette McDonald's. Hunderte Christen hatten dagegen demonstriert und versucht, in das Museum einzudringen. In der Nacht zum Freitag war ein Brandsatz auf das Museum geworfen worden. Auch hohe Kirchenvertreter sowie Israels Kulturministerin Miri Regev hatten eine Entfernung des Kunstwerks verlangt.

Marien- und Christusdarstellung mit Barbie und Ken

Neben dem Werk des finnischen Künstlers stießen auch eine Marien- und eine Christusdarstellung als Barbie und Ken auf Kritik. Sie sollen nun von der Ausstellung getrennt hinter einem Vorhang gezeigt werden. Zudem bekommt der separate Raum einen Warnhinweis auf den potenziell verletzenden Charakter der Werke.

Das Museum hat sich bislang nicht erneut geäußert. Nach den Protesten hieß es in einer Erklärung: "Der Diskurs über Kunst, was immer sie beinhaltet, darf niemals in Gewalt übergehen und muss respektvoll sein, selbst in brisanten Situationen." Das McDonald's-Kunstwerk verweise auf den zynischen Gebrauch religiöser Symbole durch Großkonzerne, hieß es. Die Ausstellung "Heilige Güter" ist bereits seit August zu sehen und endet im Februar.


Quelle:
KNA