Münsteraner Theologieprofessor Feiter hielt "Beste Predigt 2012"

Redekunst in der Kirche

Der Münsteraner Theologieprofessor Reinhard Feiter hat den ökumenischen Predigtpreis 2012 für die beste Predigt erhalten. Der Dekan der Katholischen Fakultät der Universität Münster wurde für eine Predigt über einen Text aus dem Johannesevangelium geehrt, in dem der auferstandene Jesus den Jüngern erscheint.

 (DR)

Feiter hatte seine Predigt zu Pfingsten in der Pfarrkirche St. Bartholomäus im niederrheinischen Niederkrüchten gehalten. Darin sei die Kraft des Evangeliums "so fein und doch unfehlbar wirksam" gewesen, sagte der evangelische Bonner Theologieprofessor Reinhard Schmidt-Rost in seiner Laudatio. Seine Predigt sei von einem "ökumenischen Geist" geprägt, begründete der Verlag seine Entscheidung. Ein zentrales Thema seiner Auslegungen sei die Einheit der Kirchen. Als Novum in der Geschichte des Predigtpreises erhielt Feiter auch den Preis in der Kategorie "Beste Pfingstpredigt".



Methodist Klaiber wird für sein Lebenswerk  ausgezeichnet

In der Kategorie "Lebenswerk" ging die Auszeichnung an den langjährigen Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Walter Klaiber. Den 72-jährigen Methodisten Klaiber lobte die Jury als einen der profiliertesten Theologen in Deutschland, der sich um eine Verständigung der Kirchen bemühe. Seine Predigten seien von einem "ökumenischen Geist" geprägt. Ein zentrales Thema seiner Auslegungen sei die Einheit der Kirchen. Mit seiner umfangreichen Predigttätigkeit fördere Klaiber auch eine ökumenische Bibelauslegung.



Klaiber stand von 1989 bis 2005 als Bischof an der Spitze der Evangelisch-methodistischen Kirche. Von 2001 bis 2007 hatte er zudem den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland inne, von 1999 bis 2009 war er Vorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Er lebt heute in Tübingen.



Preis soll Redekunst in den Kirchen fördern

Die Preisträger waren von einer ökumenisch besetzten Jury unter 270 Einsendungen ausgewählt worden. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeskulptur. Mit dem seit 2000 jährlich am Buß- und Bettag vergebenen Preis will der Fachverlag für die Deutsche Wirtschaft die Redekunst in den Kirchen fördern. Die Preisverleihung findet immer am Buß- und Bettag in der Bonner Schlosskirche statt.



Ausgezeichnet wurden bisher unter anderem der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch, der Rhetorik-Professor Walter Jens, der Theologe Jörg Zink, der Schweizer Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti, der Theologieprofessor Eberhard Jüngel und die ehemalige hannoversche Landesbischöfin und frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann.