Münchner Moschee-Pläne offenbar gescheitert

Alle Mittel für Köln

Der umstrittene Bau einer großen Moschee im Münchner Stadtteil Sendling ist offenbar gescheitert. Der Vorsitzende des Vereins Türkisch-Islamisches Gemeindezentrum München (Ditim), Recep Dereli, sagte dem "Münchner Merkur", Hauptgrund sei das fehlende Geld. Denn das wird für den Kölner Moscheebau gebraucht.

 (DR)

Die finanziellen Schwierigkeiten des Vereins, der die Münchner Abteilung des türkisch-islamischen Dachverbands Ditib mit Sitz in Köln ist, sind schon länger bekannt. Selbst die Gewerbesteuer konnte der Verein zwischenzeitlich nicht vollständig selbst bezahlen.

Laut Dereli sprachen sich auf der Versammlung des Moscheevereins am Sonntag Vertreter von Ditib ausdrücklich gegen den Bau der Moschee am Gotzinger Platz in München aus. "Ohne die Unterstützung des Dachverbands sehe ich keine Möglichkeit, das Projekt zu verwirklichen", erläuterte der Vereinschef. Die Ditib-Vertreter hätten sich insbesondere aus finanziellen Gründen gegen das Münchner Projekt ausgesprochen. Weil Ditib alle Mittel für den Bau der geplanten Moschee in Köln brauche, seien für das Münchner Projekt keine Ressourcen vorhanden.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) sagte dem Blatt, Ditim habe ihn bislang noch nicht offiziell unterrichtet, dass das Moscheeprojekt abgesagt sei. "Ich habe aber aus dritter Hand davon gehört. Wenn es tatsächlich so ist, bedauere ich das sehr."