München feiert den Heiligen Benno

Mit "Wackelkontakt" und Reliquienprozession

In München wird an diesem Wochenende im Rahmen des Stadtgeburtstags auch wieder das Bennofest zu Ehren des Stadtpatrons gefeiert. Besucherinnen und Besucher erwartet in der Innenstadt ein buntes Bühnenprogramm.

Autor/in:
Barbara Just
Blick über München mit Liebfrauenkirche / © Travel Faery (shutterstock)
Blick über München mit Liebfrauenkirche / © Travel Faery ( shutterstock )

Zu dem Bühnenprogramm vor Sankt Michael kommen laut Ankündigung 40 Stände, an denen der Katholikenrat der Region München und die Seelsorgsregion München ihre vielfältigen Initiativen und das Engagement der Kirche und ihrer Akteure vorstellen. 

Als musikalische Hauptattraktion am Samstag um 20 Uhr steht der Liedermacher und Gstanzler Oimara auf der Bühne, bekannt durch seinen Hit "Wackelkontakt".

Getragen werden soll das Angebot von einer Vielzahl an ehrenamtlich engagierten Christinnen und Christen aus kirchlichen Vereinen, Verbänden und Organisationen sowie Pfarreien und muttersprachlichen Gemeinden. Vertreten sind demnach außerdem Ordensgemeinschaften, das Evangelisch-Lutherische Dekanat München und das Erzbischöfliche Ordinariat München. 

Feierliche Höhepunkte seien der Festgottesdienst mit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx am 15. Juni um 10 Uhr im Münchner Liebfrauendom sowie die ebenfalls dort stattfindende Bennovesper mit Reliquienprozession um 17 Uhr.

Kunstaktion

An einem der Stände präsentiert sich ein Trägerinnen- und Trägerbündnis der Erzdiözese, das vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, wie es heißt. Anlass war die Veröffentlichung der Sozial- und Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus. Besucherinnen und Besucher des Bennofestes seien eingeladen, Klimawimpel zu bemalen und eine "Mural Comunitario" (Gemeinschaftswandgemälde) zu gestalten. Angeleitet werde diese Kunstaktion von dem Künstlerehepaar Anne Stickel und Warner Benitez aus Kolumbien. Dazu komme eine Ausstellung von Renovabis mit Karikaturen zur Umwelt- und Klimakrise.

Der Gedenktag des heiligen Benno ist der 16. Juni. Als Bischof von Meißen förderte dieser im elften Jahrhundert die Mission und bemühte sich, bei Konflikten zu vermitteln. Im Zuge des Investiturstreites, der sich unter anderem darum drehte, wer das Recht zur Bischofsernennung hat, vertrieb Kaiser Heinrich IV. Benno von seinem Bischofsstuhl und setzte einen Gegenbischof ein. Der Legende nach warf Benno beim Verlassen der Stadt die Domschlüssel in die Elbe. Als er Jahre später nach Meißen zurückkehrte und ihm ein Fisch serviert wurde, fand er die Schlüssel in dessen Bauch wieder.

Schon bald nach seinem Tod am 16. Juni 1106 wurde Benno eine große Verehrung entgegengebracht, 1523 wurde er durch Papst Hadrian VI. heiliggesprochen. In den Wirren der Reformationszeit übergab 1576 der letzte katholische Bischof des alten Bistums Meißen die Reliquien des Heiligen an Herzog Albrecht V. von Bayern. Seit 1580 befinden sie sich im Münchner Liebfrauendom.

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. 

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)
Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo ( shutterstock )
Quelle:
KNA