Mozarts klangschöne Vesperae solennes de Confessore

Bischof versus musikalisches Genie

Bei allem Ärger, den Mozart als Hoforganist mit dem Salzburger Erzbischof hatte, schrieb er doch berückend schöne Musik für den Salzburger Dom.

Mozartkugeln mit Noten / © Harald Oppitz (KNA)
Mozartkugeln mit Noten / © Harald Oppitz ( KNA )

Der gebürtige Salzburger war vieles: Wunderkind, Genie, Klaviervirtuose, natürlich Komponist und auch Kirchenmusiker.

Bevor er sich als freier Musiker in Wien niederließ, war er als Hoforganist beim Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo angestellt. Außerdem schrieb er seit jungen Jahren regelmäßig Messvertonungen für den Salzburger Dom. Doch der Bischof und Mozart hatten ein schwieriges Verhältnis - obwohl Mozart fantastische Musik für Salzburg schrieb und der Bischof ein umfassend gebildeter Kirchenmann war.

Schon 1777 hatte Colloredo ihn aus seinen Diensten entlassen - allerdings auf Wunsch Mozarts. Der Erzbischof von Salzburg, Hieronymus von Colloredo, war ein Vertreter der katholischen Aufklärung - doch seine Reformen, die so manche Merkwürdigkeiten der Volksfrömmigkeit beschnitten und zur Vereinheitlichung der Liturgie beitrugen und die Seelsorge insgesamt verbesserten, hatten auch erhebliche Auswirkungen auf die Kirchenmusik und nicht nur dadurch fühlte sich der junge Mozart in seiner künstlerischen Arbeit eingeengt.

Das "Laudate Dominum" aus der Vesperae solennes de Confessore ("Feierliche Vesper zu einem Bekenner") mit dem betörenden Sopran-Solo gehört zu den bekanntesten geistlichen Werken von Mozart.

Auch die gesamte Vesper-Vertonung mit den 5 Psalmen und dem Magnifikat ist ein Meisterwerk, dem man so gar nicht anhört, dass Mozart und der Erzbischof nicht gut miteinander auskamen.

Weiteres Programm in Musica:

Bruckner Schlusssatz aus der Sinfonie Nr. 6

Franz Schubert: Messe in Es-Dur

(Wiederholung vom 17.06.2018)


Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.