Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Du große Herrin, schönste Frau"

Die Kirche feiert den Tag "Unsere liebe Frau in Jerusalem". Dabei geht es um eine "fromme Powerfrau", erklärt Schwester Katharina in ihrem heutigen Impuls. Doch um wen handelt es sich? 

Marienstatue / © N.N.  (shutterstock)

Am Donnerstag feiern wir mit der Kirche einen interessanten Tag, er heißt: "Unsere liebe Frau in Jerusalem" und hat eine sehr wechselvolle Geschichte. In apokryphen Jakobsevangelium wird erzählt, dass Joachim und Anna ihre Tochter Maria zum Tempel in Jerusalem bringen, damit sie dort aufwächst und erzogen wird. Später feiert man an dem Tag die Einweihung der Marienkirche in Jerusalem im Jahre 543. Im achten Jahrhundert in Konstantinopel gefeiert, dauerte es bis in 15. Jahrhundert bis dieser Tag für die ganze katholische Kirche Feiertag wird. Was mich an diesem Tag fasziniert, ist, dass dieses Gedächtnis in ganz viele Teilkirchen begangen wird. In der Orthodoxen Kirche, der Armenischen, der Koptischen sogar als Fest in der Syrisch-Orthodoxen und der Syrisch-Maronitischen Kirche. In einem wunderschönen alten Hymnus heißt es dazu:

"Du große Herrin, schönste Frau,
hoch über Sternen steht dein Thron.
Du trugst den Schöpfer, der dich schuf,
und nährtest ihn an deiner Brust.

Was Eva einst verloren sah,
gibst du im Sohne reich zurück.
Der Himmel öffnet sich in dir;
zur Heimkehr steht der Weg uns frei.

Du Pforte für den Königssohn,
des neuen Lichtes helles Tor,
in dir grüßt jauchzend alle Welt
das Leben, das du ihr geschenkt.

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,
Gott, den die Jungfrau uns gebar,
Lob auch dem Vater und dem Geist
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen."

In diesem Lied wird die Liebe zu Mutter Maria der Menschen deutlich. Aber eben auch, dass es um ihren Sohn geht, den sie in die Welt gebracht hat und für den sie ihre Lebenspläne aufgegeben und sich Gott zur Verfügung gestellt hat. Als fromme Powerfrau, die sehr wohl um ihren Platz in der Geschichte Gottes mit den Menschen gewusst hat.


Quelle:
DR