Morgenimpuls von Schwester Katharina

Machen wir die Türen weit!

Wenn aufgeräumt ist, merken wir das nicht nur an Äußerlichkeiten, sondern es wirkt sich auch auf unser Inneres aus, meint Schwester Katharina. In diesen letzten Tagen des Advents sei es unsere Aufgabe, dem kommenden Gott auch unsere inneren Wege zu bereiten.

Symbolbild: Ordnung schaffen / © Pressmaster (shutterstock)
Symbolbild: Ordnung schaffen / © Pressmaster ( shutterstock )

Wenn man Besuch erwartet, räumt man auf. Macht die Blumen frisch, sortiert, was man immer schon mal sortieren wollte, Pappkartons und Beutel aus, und sortiert die Wäsche und bügelt sie schnell weg. Im ersten Lockdown habe ich mein Zimmer aufgeräumt und Regale und Schubladen entrümpelt. Das kennen sie wahrscheinlich. Oh je, was sich da so alles ansammelt.

Und jetzt, zu Beginn des zweiten Lockdowns, ist mein Büro dran gewesen. Ordner leerräumen, Regale umsortieren, nette Gaben endlich mal zuordnen und sich von vielem Krempel endlich trennen. Es wirkt tatsächlich befreiend, sich von dem vielen Ballast, den man so um sich angesammelt hat, zu entlasten.

Und Besuch merkt, wenn man äußerlich und dann auch innerlich aufgeräumt ist. Wenn nichts mehr im Weg steht und erst zur Seite geräumt werden müsste. Wenn nicht Arbeitsmaterialien von 15 Jahren dazwischen liegen, sondern ich jetzt wirklich ganz und gar für meinen Besuch da bin.

In der Bibel ist im Advent immer wieder davon zu hören und zu lesen, dass wir Berge und Hügel abtragen und krumme Wege gerade machen sollen. Da hat es mir schon gefallen, dass ich bergeweise Papier entsorgt und mein Herz nicht mehr an tolle Aktionen vergangener Jahre hänge. Bereitet dem Herrn den Weg. Machet eben seine Pfade.

In diesen letzten Tagen des Advents ist es unsere Aufgabe, dem kommenden Gott, dem Christus, der geboren wird und dessen Geburtstag wir feiern, auch unsere inneren Wege zu bereiten. "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch" singen wir. Und wenn wir es ernst meinen, ist es super, wenn dann nicht hinter allen Türen alter Kram herumsteht und den Durchgang einengt. Für diesen Gott, den wir erwarten und der dringend zu mir und zu ihnen kommen will, machen wir die Türen weit.


Quelle:
DR